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06.04.2025, Lokalredaktion
„Inzwischen gibt es Niedersachsen Ports seit 20 Jahren und wir haben in den vergangene Jahren viel investiert und haben auch für dieses Jahr noch viel vor, um die Infrastruktur zu verbessern“, sagt Holger Banik, Geschäftsführer von Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG. Rund 2,6 Millionen Euro fließen in die Weiterentwicklung des Hafens, hier insbesondere den Niedersachsenkai.

Nachdem das Perspektivpapier für den Hafen Brake (November 2023) einen Umschlagzuwachs und einen steigenden Liegeplatz- und Flächenbedarf prognostiziert hat, haben 2024 die Planungen für einen dritten Liegeplatz für Großschiffe am Niedersachsenkai begonnen. Rund 13 Hektar Sand werden hier, sobald die Genehmigungen vorliegen, zunächst als Auflast dort aufgefahren.
Ziel dieses Projektes ist, bis 2028 eine belastbare Vor- und Genehmigungsplanung für die Errichtung des Liegeplatzes und für die Herstellung weiterer Hafenflächen zu erhalten. Dieser Hafenbereich wird relevant für den Umschlag von Onshore-Windkraftanlagen, Holz und Stückgüter sein. Derzeit favorisiert wird eine Variante mit einer rund 300 Meter langen Kaianlage bis zum Fähranleger Golzwarden und angrenzenden Flächen von etwa 19 Hektar. „Um die Bedenken einiger Bürger gleich von Beginn an auszuräumen, sagen wir ganz deutlich, dass die Fähre auch in Zukunft Bestand hat“, unterstreicht Holger Banik. Des Weiteren ist in Abstimmung mit der Stadt Brake ein Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes und zur Aufstellung eines Bebauungsplanes (B-Plan 69) für die Hafenentwicklungsflächen Boitwarder Groden nördlich Berliner Straße gestartet worden. Die dafür notwendigen Untersuchungen werden derzeit durchgeführt. ,,Die sorgfältige Vorbereitung stellt sicher, dass der Hafen Brake rechtzeitig den zukünftigen Anforderungen der Logistik- und Umschlagbranche gerecht wird“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports. Darüber hinaus fordert er deutliche Entscheidungen, um die verlässliche Erreichbarkeit des Weserhafens zu ermöglichen: Die Weseranpassung ermöglicht künftig größeren Schiffen, auch vollbeladen den Hafen Brake anzufahren. Mit der neuen Huntebrücke in Elsfleth, die Anfang 2028 fertiggestellt sein soll, wird die Schienenanbindung der Wesermarsch und ihrer Hafen verbessert und langfristig gesichert. Beide Maßnahmen stärken den Hafen und seine Anbindung an das Hinterland und unterstützen die regionale und überregionale Wirtschaft.

Während der zweimaligen Ausfälle der Huntebrücke verzeichnete NPorts in Brake im Jahr 2024 40% weniger Umschlag an Waggons (28.000) als in 2023 (48.000). Allerdings konnte der Verlust mit mehr Binnenschiffen nahezu aufgefangen werden. Waren es in 2023 noch 950 Schiffe, so wurden die Waren in 2024 auf 1100 Schiffe verladen. Einen besonderen Dank richtet Christian Helten hier an die Kunden, die das nahezu Unmögliche geschafft haben.

Zudem sind rund 6,3 Millionen Euro für die Unterhaltung der bestehenden Infrastruktur vorgesehen. 644.000 Euro Investition fließen in den Ausbau der Hafenbahn, 2,3 Millionen Euro in die Instandhaltung der bestehenden Hafenbahnanlagen. „Wichtig ist für uns die Beschaffung von Arbeitsgeräten, damit unsere Mitarbeiter den ständigen Herausforderungen auch technisch gut ausgerüstet entgegen treten können“, bekräftigt Holger Banik. „Auf dem Gelände zwischen dem Parkplatz am nördlichen Eingang und der Berliner Straße sollen sich dann hafenaffine Betriebe ansiedeln und Lagerflächen entstehen“, führt Franziska Walther, stellvertretende Niederlassungsleiterin NPorts in Brake aus.

Zudem sichert eine umfassende Sanierung der Binnehafen-Schleuse eine langfristige Funktionsfähigkeit. „Die Schleuse, die seit 1980 in Betrieb ist, wird in den kommenden Jahren einer grundlegenden Sanierung unterzogen“, berichtet Christian Helten, Niederlassungsleiter NPorts in Brake, „Elektro- und Signaltechnik werden derzeit erneuert und nach dem Ende der Hochwasserschutzsaison am 15. April. beginnt die erstmalige Neubeschichtung des Binnentors.“ Von Mitte Mai bis zur Sommersaison werden dann nur noch Dockschleusungen einmal täglich vorgenommen. Eine komplette Sperrung erfolgt von Ende April bis Mitte Mai 2025.
Dabei erfolgen parallel notwendige Reparaturen am Stahlbau Im darauffolgenden Jahr werden diese Arbeiten am Außentor und in der Kammer fortgesetzt.
Da sich die Schleuse in der Deichlinie befindet und ein wichtiger Bestandteil des Hochwasserschutzes ist, werden alle Arbeiten gezielt in den wärmeren Monaten durchgeführt. Dies führt zu Einschränkungen für die Nutzung des Binnenhafens in den Jahren 2025 bis 2027. Um betroffene Anlieger frühzeitig einzubinden, wurden Informationsgespräche mit den Nutzern des Binnenhafens geführt.
Auch wenn der Binnenhafen für Niedersachsen Ports wirtschaftlich nicht relevant ist und zudem durch das regemäßige Ausbaggern auch hohe Kosten verursacht, ist dem Unternehmen daran gelegen, den Hafen zu erhalten. Inzwischen liegen auch Anfragen für eine Wohnbebauung am Binnenhafen vor. Hier müssen jedoch noch Gespräche geführt werden.
Das letzte Kleinod Anlässlich ihres 20-jahrigen Bestehens hat NPorts um einen Halt des Eisenbahntheaters Das Letzte Kleinod“ im Braker Hafen geworben. So wird Brake vom 21.- 24. Mai 2025 der erste von sechs Hafen sein, an denen das Theaterstück ,Reibholz‘ zu sehen sein wird. Es handelt sich um eine dokumentarische Theatervorstellung über die Binnenschifffahrt. Schifferinnen und Schiffer berichteten für das Projekt über die Lebens- und Arbeitsbedingungen auf den europäischen Wasserstraßen, über die Infrastruktur in Hafen und Schleusen, das Warten auf Fracht, Existenzsorgen und den Familienalltag auf einem Binnenschiff. „Unser Hafen bietet die perfekte Bühne, um die Themen Binnenschifffahrt und Eisenbahn zusammenzubringen. Beides sind wichtige Erfolgsfaktoren für die Hinterlandanbindung des Braker Hafens und sie werden nun für die Braker Bürgerinnen und Bürger in ganz besonderer Weise erlebbar“, freut sich Christian Helten, Leiter der NPorts-Niederlassung Brake.
Hafenentwicklung Großensiel Für die Hafenflächen in Großensiel hat der Bauausschuss der Stadt Nordenham im Februar 2025 beschlossen, einen neuen Flächennutzungsplan aufzustellen. Darin wird geregelt, wie die betroffenen Flächen genutzt werden dürfen (z. B. Gewerbe, Industrie, Hafen). Dies ist eine grundlegende Voraussetzung für NPorts als Eigentümerin der Flachen, diese in einem fairen und offenen Verfahren zur weiteren Entwicklung – z.B. für eine in Abstimmung mit der Stadt Nordenham urbane Nutzung- anzubieten. (Foto und Text: Kerstin Seeland)
Titelfoto: Holger Banik, Geschäftsführer von Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG, Franziska Walter, stellvertretende Niederlassungsleiterin Niedersachsenports Brake und Christian Helten, Niederlassungsleiter Niedersachsenports Brake