10.10.2024, Lokalredaktion
„Ich hatte mit deutlich mehr Beteiligung, aufgrund der Diskussionen in den sozialen Medien, erwartet“, sagte Bürgermeister Michael Kurz im Coworking Space, Er hatte die Bürgerinnen und Bürger Brakes zu einem Austausch eingeladen, um zu erfahren, welche Wünsche sie an den Klimapark / das Naturbad haben, das auf dem Gelände des ehemaligen Freibades entstehen soll.
Die Anwesenden trugen eine Menge Ideen vor, wie der Klimapark weiter ausgestaltet werden könnte: Ladestationen für E-Bikes, Saunalandschaft, Beachvolleyball- oder Handballfeld, Minigolfanlage, Sitzgelegenheiten überall im Parkgelände, Fitnessparcours, Infotafeln und Modelle der Technik im Klimapark, Trinkwasserbrunnen und ganz allgemein den Klimaschutz vor Ort sichtbar machen. Kanufahrten auf der Rönnel sollen in diesem Zusammenhang dann auch möglich sein.
Ein weiter Termin, an dem sich die Bürgerinnen und Bürger beteiligen können, ist der 29. Oktober 2024, um 17 Uhr.
„Es wurden auch immer wieder Äußerungen laut, dass das Geld für andere Zwecke ausgegeben werden solle“, meinte Michael Kurz. Doch das sei nicht möglich, da das Geld nur zweckgebunden für die Entstehung eines Klimaparks verwendet werden kann. Das Projekt wird, wenn es dann genehmigt ist, zu 90 Prozent gefördert, die Stadt Brake muss die restlichen 10 Prozent selbst aufwenden.
Die Stadt Brake hat 5.419.872 Euro beim Bundesbauministerium beantragt. So lautet die Kurzbeschreibung in dem Förderantrag: Die Stadt Brake möchte den Bereich des ehem. Freibadgeländes und die Fläche des Kultur- und Sportzentrums neu gestalten und den Erfordernissen des Klimawandels anpassen. Der Entwurf der Gesamtplanung soll die Nutzung als Badefläche und die Anlegung einer Begegnungsfläche im innerstädtischen Bereich verknüpfen, die sich streng ökologisch ausrichtet und dem starken Nutzungsdruck einer urbanen Fläche standhält. Es wurde die Neuentwicklung der Gesamtfläche als attraktives Areal „Klimapark“ für die Freizeitnutzung der Bürger bei gleichzeitiger Aufforstung und Renaturierung beschlossen. Es soll in enger Abstimmung mit der Braker Bevölkerung – Jugendliche, Familien und ältere Bürger- entwickelt werden. Zentrales Thema der Sanierung ist die erneute Wiederentdeckung der zentralen Flächen für die Braker Bürger. Durch großflächige Entsiegelungen soll Oberflächenwasser gesammelt, genutzt und dosiert abgegeben werden.
Der Antrag wurde Ende August beim Bundesbauministerium eingereicht. „Ab Oktober werden dann Konsolidierungsgespräche geführt“, informierte Michael Kurz die Anwesenden, „und am 23. Oktober folgt ein Gespräch mit dem Bundebauministerium und der Bundesbauverwaltung.“ Sollte das Projekt dann mit Mitteilung am 24. Oktober finanziell gefördert werden, muss sich die Stadt Brake an das europäische Vergaberecht halten und die anfallenden Arbeiten europaweit ausschreiben.
„Das, was wir auf dem rund 3,5 Hektar großen Gelände des ehemaligen Freibades schaffen wollen, ist einmalig in Deutschland“, betont der Bürgermeister, „Das Regenwasser wird gesammelt und als Füllwasser für das Naturbad eingesetzt. Im Naturbadbetrieb findet eine Aufhärtung des Wassers infolge der kalkreichen Filtermaterialien statt. Auf diese Weise wird das Wasser in ausreichender Form auch als Füllwasser für das angrenzende Hallenbad nutzbar sein. Das Füllwasser des Hallenbades wird entsprechend aus dem Reinwasser des Naturfreibades hergestellt. Es entsteht dadurch ein bisher einmaliges Wassermanagementsystem zum Betrieb eines Naturbades mit Oberflächenwasser.“ Ferner bleibt der Baumbestand in weiten Teilen erhalten und wird durch neue heimische, klimatisch anpassungsfähigere Bäume erweitert. Vor dem Naturbad wird eine rund 14.900 Quadratmeter große Fläche entsiegelt. Dadurch entstehen mehr Grün- und Freiflächen.
Das Naturbad wird eine Gesamtfläche von 1900 Quadratmetern und verschiedene Schwimmerbereiche haben. Neben einem Sandstrand, Liegedecks bietet das Gelände auch barrierefreie Wege und einen Park.
Für die autarke Energieversorgung sind Windenergieanlagen und auch Photovoltaikanlagen geplant. Die Fertigstellungsfrist läuft Ende 2028 ab, jedoch möchte der Bürgermeister bis Mitte 2027 den Klimaparkt mit Naturbad offiziell eröffnen können. (Text: Kerstin Seeland)