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31.07.2024, Lokalredaktion
Am Samstag hatte Wibke Heumann von der Galerie Schönhof, an der Bundesstraße 97, in Jade, zu der Vernissage von Christo und Jeanne-Claude eingeladen. Auch wenn das Künstlerehepaar nicht mehr anwesend sein kann, sind sie und ihre Werke weltberühmt.
Im Laufe der Jahre hat die Familie Heumann immer wieder Bilder von den Kunstwerken der Beiden erworben und stellte diese jetzt ihren Räumlichkeiten vor. Wibke Heumann führte in die Ausstellung ein, musikalisch untermahlt von Uwe Meyer/ Flügel und Tammo Koch/ Kontrabass und Thomas Luhmann/ Gitarre mit Improvisationen.

Christo, 1935 in Gabrovo, Bulgarien, geboren, Jeanne-Claude am gleichen Tag, jedoch in Casablanca. Christos erste Zeichnungen stammen noch aus Kindes- und Jugendalter. Mit 18 Jahren besuchter er die Kunstakademie in Sofia. Nach einem Ausflug 1956 nach Prag ging er im März 1958 nach Wien. Noch im gleichen Jahr lernte er Jeanne-Claude, beim Portraitieren ihrer Mutter, kennen. Die Beiden verlieben sich und heiraten nach der Geburt ihres ersten Sohnes. In dieser Zeit beginnt Christo mit dem Verpacken kleinerer Gegenstände. 1961 entsteht das Kunstwerk „Gestapelte Ölfässer) im Hafen von Köln. Es folgen weitere verpackte Kunstwerke bis dann im August 1968 das erste große Projekt „Korridor Ladenfront“ mit einer Gesamtfläche von (139) 457 m2 auf der documenta IV in Kassel entsteht. Von da an stehen diese großen Verpackungs-Projekte im Vordergrund. Christo und Jeanne-Claude widmen fortan ihr ganzes Leben der Kunst. Sie stellen sie über alles andere und arbeiten bis zu 15 Stunden täglich. Sie finanzieren ihre Großprojekte selbst und brauchen manchmal sogar Jahre, um ihre Schulden wieder abzubauen. Selbst bürokratische Hindernisse halten sie nicht davon ab – manchmal Jahre – ein Projekt zu planen und umzusetzen. Sie versuchen stets, die Bevölkerung in der Region, in der die Kunstprojekte entstehen sollen, von Beginn an mit einzubinden. Hin und wieder sind die Kunstwerke Proteste, sollen Aufrütteln, zum Nachdenken anregen oder einfach nur Schönheit zu schaffen. Stets war Christo darauf bedacht, die Gebäude oder Regionen wieder zu herzurichten, wie sie vor dem Kunstprojekt waren. Sämtliche Materialien wurden recycelt oder wiederverwertet. Vor allem sein Kunstwerk „Verhüllter Reichstag“ aus dem Jahr 1995, für das er 22 Jahre Vorbereitung benötigte, ist bis heute überall bekannt. In Christos Biografie, geschrieben von Burt Chernow heißt es dazu „Die Verhüllung des Reichstages ist nichts Anderes als die sichtbare Zusammenfassung der ästhetischen Prinzipien einer Expansion der Künste: die monumentale architektonische Skulptur wird in Relation gesetzt zum Gesamt-„Bild“ des Raums. Das Innere des Gebäudes wird durch die Verhüllung transparent und bewusst gemacht; eine Art mobiles Relief“. Christo glaubte stets daran, dass Menschen auch außerhalb der Museen eindrucksvolle Kunst intensiv erleben können sollten.

Christo und Jeanne-Claude, die bereits 2009 verstarb, schafften großartige Werke, beispielsweise „The Gates“ im Central Park New York, „The Umbrellas“ in Japan und den USA, „Running fence“ in Kalifornien, „Wrappes Pont Neuf“ in Paris, „Surroundes Islands“ in Florida und nicht zu vergessen „The floating pears“ in Italien, das er ohne seine Frau vollenden musste. Dieses Projekt haben schätzungsweise 1.3 Millionen Menschen besucht.
Familie Heumann selbst hat Christo und Jeanne-Claude mehrfach getroffen und war stets angetan von den Beiden.

Die Ausstellung ist noch bis zum 1. September zu sehen. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 15 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 18 Uhr sowie sonn- und feiertags von 11 bis 18 Uhr. Montags ist die Galerie geschlossen. Weitere Informationen unter www.galerie-schoenhof.de (Fotos und Text; Kerstin Seeland)