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21.02.2025, Lokalredaktion
„Dieses Haus ist mit ganz viel Herz umgebaut worden und so soll es auch bleiben“, sagte Marion Wellnitz, Vorstand der Familienservice Weser-Ems eG. Sie dankte der Gemeinde Ovelgönne, dass in Kooperation in der Meerkircher Straße 23, in Großenmeer, die Großtagespflegestelle „Lummerland“ entstehen konnte. „Hier werden in Zukunft acht Kinder unter drei Jahren von zwei Fachkräften betreut.“ In der Großtagespflegestelle wird nach dem Berliner Modell gearbeitet. Danach dauert der Eingewöhnungsprozess der Kinder durchschnittlich 2-4 Wochen. Der Fokus liegt auf der Bindungsbeziehung zwischen Kind und Eltern. Sie gibt den Kindern in der Eingewöhnungszeit Sicherheit und ermöglicht einen behutsamen Start in den neuen Lebensabschnitt.
„Lummerland“ ist eine kleine, überschaubare Einrichtung. Sie verfügt über einen großen Raum, in dem eine zweite Ebene integriert ist, die die Kinder nach und nach selbst erobern können. „Oben angekommen, sind die Kinder in der Regel zwei Jahre alt“, sagt Marion Wellnitz. Es gibt einen runden Gruppentisch, an dem die Kinder gemeinsam essen. Einkaufs-Ausflüge zum benachbarten Bäcker stehen auf dem Programm, um dann das frische Brot gemeinsam zu verzehren. Eine Küche ist in dem Raum ebenfalls integriert, damit die Kindern auch hier helfen können. Es gibt ein großes Kuschelkissen und Spielbereiche. Neben dem Sanitärraum mit dem der Kinder angepassten Ausstattung verfügt „Lummerland“ auch noch über einen Ruheraum, im den acht kleine Bettchen untergebracht sind. „Hier müssen die Kinder nicht schlafen, aber ein wenig Ruhe zwischendurch tut ihnen ganz gut“, meint Marion Wellnitz.

Selbstverständlich gehört das draußen sein auch dazu. Die Einrichtung verfügt über einen Turtlebus, in dem sechs Kinder Platz haben. Wenn möglich, sollen die Kleinen jedoch selbst laufen und sich dabei am Bus festhalten. Wenn sie den sicheren Bus loslassen, haben die Mitarbeiterinnen die Möglichkeit, diesen sofort zu stoppen.

Die Familienservice Weser-Ems eG hat insgesamt 32 Häuser. Der Ursprung liegt nicht in der Krippe, sondern in der Tagespflege, daher haben alle Häuser auch einen familiennahen Ansatz. Die Kinder sollen sich in der Einrichtung sicher fühlen und sorgsam miteinander umgehen.
Bürgermeister Sascha Stolorz unterstrich, dass es das Bestreben der Gemeinde Ovelgönne sein, die Betreuung der Kinder in der Gemeinde sicher zu stellen. Hier sei es vor allem dem unermüdlichen Bestreben von Ulrike Mayer zu verdanken, das derzeit kein Kind auf der Warteliste für einen Betreuungsplatz stehen muss. Ferner dankte er dem Rat der Gemeinde, der der Finanzierung von „Lummerland“ zugestimmt hat. „Der Elternverein, die Kirche und die Tagespflegepersonen arbeiten auch daran, stets eine ‚Null‘ auf der Warteliste zu haben“, unterstrich der Bürgermeister.
„Jetzt gilt es, das Haus zum Leben zu erwecken und für das richtige Herz sorgen die beiden Mitarbeiterinnen“, meinte Sindy Nestler, zuständige Dezernentin beim Landkreis Wesermarsch. „Wir haben stets Räumlichkeiten bedarfsgerecht hergerichtet“, sagte Ratsvorsitzender Dieter Kohlmann, der ausführte, dass die Gemeinde für die Großtagespflege noch Geld in die Hand genommen und das Projekt umgesetzt hat. „Wir setzen alles um, um einen familienfreundliche Gemeinde zu sein.“
Als eine Erweiterung des Angebots innerhalb der Gemeinde sieht Thomas Brückmann, Vorsitzender des Elternvereins Großenmeer-Oldenbrok, die Einrichtung „Lummerland“. Auch Dörthe Grafe, Geschäftsführerin des Verbundes ev.-luth. Kindertagesstätten im Ev.-luth. Kirchenkreis Wesermarsch beglückwünschte die Gemeinde zu der neuen Einrichtung. Abschließend sprach die Pastorin Renate Boltjes i.R. den Segen über das Haus aus.
Die aktuellen Betreuungszeiten sind Montag – Freitag, jeweils 7 – 14:30 Uhr. Im Lummerland können zeitgleich 8 Kinder im Alter von 0-3 Jahren betreut werden. Zurzeit ist ein Kind angemeldet, ein weiteres kommt in Kürze dazu. Chantal Bunnemann und ihre Kollegin Carmela Troise gehen davon aus, dass bis zum Sommer alle Plätze besetzt sind. (Fotos und Text: Kerstin Seeland)
Titelbild: Chantal Bunnemann und ihre Kollegin Carmela Troise betreuen die Kindern im „Lummerland“