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23.04.2025, Lokalredaktion
Sportlich und kreativ ging es bei der Jugendleiter-Ausbildung der Sportjugend Wesermarsch zu. Im Schullandheim Torfhaus nahmen insgesamt neun Teilnehmerinnen aus vier Sportvereinen und einer Jugendfeuerwehr an dieser 7-tägigen Veranstaltung teil.
„Sieben Tage Sport, Spiel, Spaß und Tanz“ so die Inhalte der Jugendleiter-Ausbildung der Sportjugend Wesermarsch. Das Lehrgangsteam mit Siegfried Gaida, Johanna Warnken, Anna Brödje und Norma Oberegger von der Sportjugend Wesermarsch haben Wissenswertes über den Umgang mit Kindern und Jugendlichen vermittelt.
Schon bei der Anreise staunten die Teilnehmerinnen nicht schlecht. Es stiegen bei den Abfahrtsorten nur neun junge Frauen aus vier Sportvereinen und einer Jugendfeuerwehr zu. Wo waren die jungen Männer? Eine Frage, die auch der Bildungsreferent der Sportjugend, Siegfried Gaida nicht beantworten konnte.
Hauptteil dieser Ausbildung war der rechtliche, aber auch pädagogische Umgang mit Kindern und Jugendlichen in der sportlichen Vereinsarbeit. Viele sachbezogene Beispiele aus der praktischen Jugendarbeit der Sportjugend zogen sich wie ein roter Faden durch sämtliche Themen. In Gruppenarbeiten wurden auch die „trockenen“ Bereiche Aufsichtspflicht, Haftungs- und Versicherungsfragen, Jugendschutzgesetz, Gruppenpädagogik anhand von vielen Fallbeispielen behandelt und die politische Interessenvertretung in einem Rollenspiel spannend dargestellt.
Die Bedeutung des Schutzes vor Kindeswohlgefährdung, insbesondere die sexuelle Gewalt an Jungen und Mädchen in der ehrenamtlichen Kinder- und Jugendarbeit, Kinderrechte und geschlechtsbezogene Jugendarbeit wurde durchleuchtet. Was sollten die Inhalte eines Verhaltens- oder Ehrenkodex sein und was bedeutet ein Schutzkonzept für einen Verein? Hier hat die Referentin Johanna Warnken auch aufgrund ihrer beruflichen Ausrichtung sehr viel beitragen können.
Der rasante Anstieg des Extremismus und Radikalismus auch in Sportvereinen hat alle Teilnehmerinnen sehr beschäftigt. Zwar sind viele Vereinsführungen noch heute der Auffassung: „Bei uns gibt es so etwas nicht!“, doch konnten einige der Teilnehmerinnen „kleine“ Beispiele aus ihrem Umfeld berichten. Daher ein wichtiges von der Referentin Anna Brödje behandelte Thema mit Beispielen aus der gesamten Sportwelt unseres Landes.
Aber auch die Planung einer Ferienfreizeit stand auf dem Programm. Hier haben alle Teilnehmerinnen mit Erstaunen feststellen müssen, dass dies nicht mal so eben aus dem Ärmel geschüttelt wird, sondern doch eine lange und durchdachte Vorbereitungszeit braucht. Und dann gab es auch noch eine Überraschung: für Jugenderholungsmaßnahmen werden doch noch vereinzelt Zuschüsse gewährt.
Der Sportbereich, der einen wichtigen Teil an dieser Ausbildung einnimmt, wurde von den Referentinnen sowohl in der kleinen Turnhalle als auch draußen, bei schönstem Wetter, vermittelt. „Spielen lernt man durch spielen“ war das gesamte Thema. Mit einfachen Aufwärmspielen wurde gestartet und am Ende „große“ Spiele auf der Wiese, vor dem Schullandheim, gespielt. Natürlich ging es auch um Spielregeln, Variationsmöglichkeiten bis hin zur eigenen Erklärung und Durchführung eines Spiels.
Am Ende dieser Ausbildung wurde nochmals zurückgeblickt und das erlernte mit einem Wissenstest abgeschlossen. Als qualifizierte Jugendleiterinnen stehen ab sofort folgende Mitarbeiterinnen mit Rat und Tat zur Verfügung: Lena Küker (DLRG Butjadingen) und Laura Geffroy (Jugendfeuerwehr Elsfleth). Die Sportlerinnen Emily Essmann, Klara Lübken, Emma Thaden, Anneke Wachtendorf (alle SV Nordenham), Annika Grabhorn (TuS Schwei), Janne Vollers und Kyra Wulf (KBV Reitland) haben zwar auch die Jugendleiter-Ausbildung mit Erfolg bestanden, erhalten aber ihre Jugendleiter-Card erst mit Vollendung ihres 16. Geburtstags.
Mit dieser Jugendleiter-Ausbildung besteht für alle dann die Möglichkeit, eine Übungsleiter (ÜL)-Ausbildung verkürzt durchzuführen. Der Landessportbund Niedersachsen erkennt diese Ausbildung als einen Teil der ÜL-Ausbildung an. In Westerstede wäre somit schon im Herbst der nächste Schritt zu einer weiteren Qualifikation im Sport möglich.
Auch in 2026 ist eine einwöchige Jugendleiter-Ausbildung für Teilnehmer*innen ab 16 Jahre (mit Ausnahme schon ab 15 Jahre) in der ersten Woche der Osterferien vom 21.03. – 27. März 2026 geplant. Ziel wird wieder das Schullandheim Torfhaus, im Oberharz, sein. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt. Wer jetzt schon weiß, dass er/sie mitmachen möchte, kann sich schon heute beim Bildungsreferent der Sportjugend Wesermarsch, Siegfried Gaida (Tel.: 04731-5457), anmelden. Der Anmeldeschluss wird aus organisatorischen Gründen der 30. November 2025 sein. (pm/lr)