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11.03.2025, Lokalredaktion
„Uns ist allen bewusst, dass wir mit unseren Grundwasserreserven sparsam umgehen müssen. Die Hitze in den vergangenen Sommern haben uns bildlich vor Augen geführt, wie wichtig die Ressource Wasser für unser Leben ist“, erklärt die SPD Landtagsabgeordnete Karin Logemann. „Entsprechend begrüße ich es außerordentlich, dass die Landesregierung Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung in der Wasserwirtschaft finanziell unterstützt. Dieses Geld kommt auch einem Projekt des OOWV in Nordenham zugute. Dort wird in Zusammenarbeit mit KRONOS TITAN ein Brauchwasser-Werk gebaut, das unsere Grundwasserreserven schonen wird und KRONOS gleichzeitig mit Wasser für die Produktion versorgt.
Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) und das Chemieunternehmen KRONOS TITAN arbeiten in Nordenham zusammen daran, durch die Wiederverwendung von Wasser Ressourcen zu schonen. Ein gerade in Bau befindliches Brauchwasser-Werk, das erste in dieser Größenordnung bundesweit, wird gereinigtes Abwasser mit modernster Technologie für die industrielle Verwendung bei KRONOS TITAN aufbereiten. Dadurch spart das Unternehmen jährlich bis zu 500.000 Kubikmeter wertvolles Trinkwasser ein, die dann nicht aus dem OOWV-Wasserwerk Großenkneten (Landkreis Oldenburg) in die Wesermarsch geliefert werden müssen. Das neue Brauchwasser-Werk entsteht an der Flagbalger Straße, in Sichtweite der städtischen Kläranlage, die das gereinigte Abwasser beisteuert – die Stadt Nordenham ist daher auch Projektpartner. Neben dem Anlagenbau gilt es, eine rund 5,5 Kilometer lange neue Leitung zu verlegen, durch die das aufbereitete Brauchwasser bis zum Gelände von KRONOS TITAN fließt. Die Kosten für beide Maßnahmen werden mit 17,5 Millionen Euro kalkuliert. In Betrieb gehen soll die Anlage in der zweiten Jahreshälfte 2026. „Die Wiederverwendung von kommunalem Abwasser für industrielle Zwecke trägt entscheidend dazu bei, das Grundwasser als Trinkwasserressource zu entlasten“, betont OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht den Wert des Vorreiterprojekts und der nun zugesagten Förderung.
Hintergrund:
Die Auswirkungen der Klimakrise auf den Wasserhaushalt sind erheblich: Steigende Temperaturen führen zu vermehrter Verdunstung; Dürrephasen, Trockenheit und Hitzewellen häufen sich. Die Folgen sind vermehrtes Niedrigwasser in Flüssen und sinkende Grundwasserspiegel. Auf der anderen Seite kommt es zu mehr Niederschlägen im Winter und häufigerem, intensiven Starkregen an unterschiedlichen Orten in Niedersachsen. In stark versiegelten Gebieten kann so viel Wasser nicht versickern, der Boden und die Kanalisation können das Wasser nicht aufnehmen. Somit drohen nicht nur Überschwemmungen. Oftmals fließen große Wassermengen mit einer hohen Fracht an Schad- oder Nährstoffen ungeklärt in Bäche und Flüsse. (pm/lr)