23.09.2024, Lokalredaktion
Pünktlich um 14 Uhr begannen die ersten Rammarbeiten auf dem Grundstück an der Industriestraße, auf dem die Unternehmensgruppe NVL ihren niedersächsischen Standort in Lemwerder bis voraussichtlich Ende 2025 umfassend modernisieren wird. Mit dem Bau eines neuen Gebäudekomplexes und der Sanierung des Altbaus werden auf dem neu entstehenden NVL Campus mehr als 400 hochmoderne Arbeitsplätze geschaffen und damit weiter maßgeblich in die Infrastruktur, die Mitarbeitenden sowie die Zukunft des Standorts investiert.
Mit dem feierlichen Spatenstich im Beisein von Lemwerders Bürgermeisterin Christina Winkelmann, Landrat Stephan Siefken, Chantal-Marie Mildahn von der NVL-Group, Tim Wagner, CEO der NVL, Architekt Stephan Kohlrausch sowie Gesellschafter Friedrich Lürßen und zahlreichen NVL-Mitarbeitenden übernimmt das zuständige Bauunternehmen GOLDBECK, Niederlassung Bremen, die Arbeiten auf der Baustelle.
Friedrich Lürßen bat um Verständnis, dass es etwas gedauert habe, das mehr als 250 Millionen Euro umfassende Projekt auf den Weg zu bringen. „Es ist ja anders, als wenn sie so eine Kran kaufen oder Fertigungsanlage bauen, denn ich gebe nicht so gerne Geld aus. Aber hier wird etwas gebaut, dass wir jetzt auch einmal behalten dürfen.“ Das neue Gebäude, so hofft er, wird die Kreativität, die Freude an der Arbeit und auch die Freude, ins Büro zu kommen, schon allein dadurch erhöhen, dass die Mitarbeiter einen wunderschönen Blick hier auf die Weser und dann zur anderen Seite haben. „Wir haben hier in Lemwerder investiert, weil wir an diesem Standort glauben“, unterstrich Friedrich Lürßen. Da die Lürßen-Werft im nächsten Jahr ihr 150-jähriges Bestehen feiert, sei dies doch ein guter Anlass den Campus bis dahin fertig gestellt zu haben. Das Ziel sei es, dass die Mitarbeiter, die heute noch in Containern arbeiten, bis Ende 2025 in das neue Gebäude umziehen können.
„Der heutige Spatenstich markiert nicht nur den symbolischen Start für ein neues Bauprojekt, sondern setzt auch ein klares Zeichen für die Zukunft unseres Unternehmens“, sagte Tim Wagner, CEO der NVL, „Im Gegensatz zum Schiffsbau heißt der Generalplan hier Grundriss oder Bebauungsplan der Brennstart heißt Spatenstich. Für uns ist es ein ganz wichtiger Schritt nach vorne. Ein modernes Bürogebäude, das nicht nur effizient und funktional ist, sondern auch nachhaltig. Vor allem schaffen wir als zuverlässiger Arbeitgeber der Region einen Raum, der dem kontinuierlichen Zuwachs neuer Crew-Mitgliederinnen und -Mitglieder gerecht wird und dank des Shared-Desk-Konzeptes und offen gestalteter Community-Bereiche eine gemeinschaftliche und kreative Arbeitsatmosphäre ermöglicht.“
Architekt Stephan Kohlrausch stellte den Anwesenden den neuen Gebäudekomplex vor. Hier werden unter anderem die NVL-Abteilungen Konstruktion, Einkauf und das Qualitätsmanagement arbeiten. Die Geschäftsleitung und der Firmensitz der NVL verbleiben unverändert am Standort Bremen-Vegesack. Das Bremer Architekturbüro Gruppe GME hat einen Entwurf erarbeitet, der das gesamtheitliche Bauvolumen in drei Baukörper mit hybriden Arbeitsplätzen, Besprechungs- und Projekträumen gliedert und auf eine Symbiose von Landschaft und Architektur abzielt. Entsprechend stehen die Baukörper, die ab dem 1. Obergeschoss miteinander verbunden sind, in großzügigen Abstand zueinander und werden zur Weser hin terrassiert. Damit haben nahezu alle Arbeitsplätze eine Sichtbeziehung auf die Weser. Der Neubau wird mit dem ehemaligen Schulgebäude, in dem eine Kantine und ein Konferenzzentrum integriert werden, zu einem Bürocampus, dem neuen NVL Campus, vereint. Es wird auf jeden Fall so gebaut, dass in Zukunft noch an die Gebäude angebaut werden kann.
„Ich freue mich sehr, dass sich die NVL entschieden hat, ihren Standort auf unserer Weserseite hier in Lemwerder zu erweitern. Es ist ein starkes und sehr wertvolles Bekenntnis für unsere Gemeinde und den gesamten Landkreis Wesermarsch. Arbeitsplätze werden gesichert und neue geschaffen. Und das in einer überaus attraktiven und nachhaltigen Art und Weise“, sagte Christina Winkelmann, Bürgermeisterin von Lemwerder.
Landrat Stephan Siefken dankte Friedrich Lürßen für sein Engagement. ‚“Es ist ein klares Zeichen für die Zukunft des Schiffbaus und der maritimen Wirtschaft im Nordwesten das uns alle mit Stolz erfüllt. Es ist ein Meilenstein, der den Weg für eine erfolgreiche Zukunft weist.“ Fotos und Text: Kerstin Seeland