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03.12.2024, Lokalredaktion
Die städtische Wirtschaftsförderung hat erneut zu „Wirtschaft im Gespräch“ eingeladen. Ausrichter des Wirtschaftstreffs war diesmal das KRONOS Werk in Blexen, wo mit mehr als 350 Mitarbeitern jährlich rund 60.000 t Titandioxid produziert werden.
Im Rahmen eines geführten Rundgangs durch das Werk wurde den Anwesenden der sehr energieintensive Herstellprozess des Titandioxids vorgestellt. Kronos ist ein weltweit führender Hersteller von Titandioxid (TiO2), das als Weißpigment in Farben, Lacken und Kunststoffen verwendet wird. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in den USA und Produktionsstätten in Europa und Nordamerika. Der Standort Nordenham mit seinen 350 Mitarbeitern ist eine wichtige Produktionsstätte von Kronos in Deutschland. Zusätzlich produziert die Anlage in Nordenham rund 350.000 Tonnen Eisensulfat, ein Nebenprodukt des Sulfat-TiO2-Herstellungsprozesses. Eisensulfat wird unter anderem zur Reinigung von Abwasser verwendet.
Die Handlungsbedarfe zur Steigerung der Nachhaltigkeit und Kostenreduzierung liegen hier in der Optimierung der energieintensiven Prozesse: Alternativen zu Erdgas, Reduzierung der hohen CO2-Emissionen und der CO2-Zertifikate-Kosten sowie des hohen Trinkwasserverbrauchs durch die Nutzung von aufbereiteten Brauch-Wassers. Mit umgesetzten Energieprojekten im Werk in den letzten 6 Jahren hat man bereits Gas-Einsparungen von ca. 85.000 MWh oder 15.000 t CO2 erzielt. Aktiv verfolgt wird
die Möglichkeit, Elektrizität und Wasserstoff als Alternative zum Erdgas einzusetzen sowie Windenergie und Photovoltaik auf den eigenen Grundstücken zu errichten.
KRONOS ist daher auch engagierter Partner im Wasserstoff-Netzwerk, zum Anschluss der Wesermarsch an das zukünftige Wasserstoff-Kernnetz. Beim dem Wirtschaftstreff wurden auch weitere Herausforderungen für die Betriebe aufgegriffen: Nordenham müsse gemeinsam zu einer „Marke“ entwickelt werden, um die Wahrnehmbarkeit zu stärken und die Aufmerksamkeit von Fachkräften zu wecken. Handwerk und Industrie – so war man sich einig -müssen hier zusammen mit Stadt
und Region um neue Arbeitskräfte werben. (pm/lr – Foto: Stadt Nordenham)