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10.01.2025, Lokalredaktion
Die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 wirft ihre Schatten voraus. Auch im Wahlkreis 28 (Wesermarsch, Oldenburg-Land und Delmenhorst) wird gewählt. Die Bürgerinnen und Bürger können mit ihrer Zweitstimme für eine Parteiliste und mit ihrer Erststimme für eine Person stimmen, die den Wahlkreis im Parlament vertreten wird: Bastian Ernst (CDU), Christian Suhr (Linke), Christina-Johanne Schröder (Grüne) und Hamza Atilgan (SPD) werden am Donnerstag 16. Januar um 19 Uhr in die Kulturmühle in Berne kommen, die FDP ist ebenfalls angefragt. Auf Einladung des BUND Wesermarsch findet dort eine umweltpolitische Podiumsdiskussion statt, die Moderation werden Hartmut Backhaus und Annette Chapligin von der BUND-Gruppe übernehmen. Themen sind die Bereiche der Bundespolitik, die Wechselwirkungen mit unserer Region haben. Im Anschluss an die Diskussion auf dem Podium wird es Raum für Publikumsfragen im genannten thematischen Rahmen geben.
Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) ist eine überparteiliche Organisation und versteht sich als Anwalt der Natur, aber auch der Mitmenschlichkeit und Sozialverträglichkeit. So gab es zur letzten Bundestagswahl wie auch für andere Aktionen breite Kooperationen, etwa mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband, Gewerkschaften oder Initiativen für eine offene, vielfältige Gesellschaft.
„Wir laden alle Interessierten nach Berne ein, um sich zu beteiligen. Es gibt eine Vielzahl umweltpolitischer Fragen in der Region – von Weservertiefung und Autobahnbau über Energiepolitik bis hin zu Landwirtschaft, Hochwasserschutz und Mooren. Wir möchten eine respektvolle politische Kommunikation und Kultur fördern und die Themen zur Sprache bringen, die uns hier bewegen. Einerseits, um uns über die Ansichten der Parteien zu informieren, aber auch, um am Ende im Bundestag mit unseren lokalen Themen vertreten zu sein“, erläutert Annette Chapligin.
Klimaschutz
Die Sichtweisen der Parteien auf den Klimawandel ist grundlegend für andere Themenbereiche, etwa die weitere Nutzung fossiler Energieträger und die (Nicht-) Notwendigkeit einer Verkehrswende, Energiewende oder Wiedervernässung der Moore. Wie sollten wir vorgehen, wo legen wir Schwerpunkte?
Mobilität – Straßen, Wasserwege, Hafenpolitik
Ein großes regionalpolitisches Themenfeld liegt im Verkehrsbereich. Die klimafreundliche Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplans ist zwar beschlossen, aber nicht erfolgt. Im geltenden Plan sind sowohl weitere Weservertiefungen als auch der Neubau der Autobahn A20 enthalten, die beide regional kontrovers diskutiert werden. Darüber hinaus betreffen Fragen der Mobilität aber auch den Zustand von Straßen, Bahntrassen und Brücken und die zukünftige alltägliche Nutzung von Autos, Fahrrädern, Zügen und Bussen. Ebenfalls in diesen Bereich gehört die bundesweite Hafenpolitik, die bisher meist hinter verschlossenen Türen diskutiert wird, aber das Leben in der Region stark prägt.
Energiepolitik
Eng mit Klimaschutz-Fragen verknüpft ist die Frage nach einer Umstellung von fossilen auf regenerative Energieträger. Wie möchten wir die Rahmenbedingungen für die Errichtung von Wind- oder Photovoltaik-Anlagen festlegen? Welche Perspektiven hat die geplante Wasserstoff-Nutzung sowie das Kernnetz aus Wasserstoff-Pipelines, das durch unseren Wahlkreis führen soll? Welche Sichtweisen gibt es auf den Ausbau der Offshore-Windkraft, die Vielzahl geplanter Hochspannungsleitungen oder die Verpressung von CO2 im Meeresboden?
Landwirtschaftspolitik
Die Landwirtschaft steht immer wieder im Spannungsfeld von Nahrungsmittelsicherheit, Qualität und Tierwohl. Gemeinsame, konstruktive Vorschläge der „Zukunftskommission Landwirtschaft“ für die Bundespolitik wurden bisher nicht umgesetzt. Brauchen wir grundlegende Änderungen der derzeitigen Landwirtschaft, und wenn ja, welche? Wie kann die Landwirtschaft am besten ihrer Verantwortung für die Landschaftserhaltung nachkommen?
Naturschutz und Biodiversität
Die Artenvielfalt nimmt weiterhin bedrohlich ab. Der Flächenverbrauch steigt weiter an, obwohl seine Eindämmung bis spätestens 2050 beschlossen wurde. Bei der Umsetzung von EU-Schutzgebieten und Biotopverbund gibt es Nachholbedarf. Wie bringen wir Naturschutz und menschliche Bedürfnisse zusammen?
Moore, Gewässer- und Küstenschutz
Unser Wahlkreis ist stark geprägt durch Marschen, Moore und Oberflächengewässer. Ob und wie sollen die Moore geschützt oder wiedervernässt werden? Welche Maßnahmen können die Qualität unserer Flüsse, Gräben und Meere sicherstellen? Wie kann der Bund zu einer sinnvollen Zuwässerungslösung für die nördliche Wesermarsch und zum Küstenschutz beitragen, auch angesichts des Klimawandels?
Der BUND Wesermarsch freut sich auf eine ergiebige, lebendige Diskussion und ein angenehmes Beisammensein in Berne. Getränke können bei der Kulturmühle erworben werden. Der Eintritt ist frei. (pm/lr)
Wann: 16.01.2025, 19:00 Uhr
Wo: Lange Straße 74, 27804 Berne