Sie können uns unterstützen

09.05.2025, Lokalredaktion
„Die Grundschulen Moorriem und die Theodor-Dirks-Grundschule Golzwarden wurden gestern in Lüneburg als Plattdeutsche Schule ausgezeichnet. Damit befinden sich zwei der elf ausgezeichneten Plattdeutschen und Saterfriesischen Schulen in der Wesermarsch“, freut sich die SPD-Landtagsabgeordnete Karin Logemann. „Das ist schon etwas Besonderes.“
Mit diesem Prädikat würdigt das Land bereits seit 2014 Schulen, die sich in besonderer Weise um die Region und die Sprachen Niederdeutsch und Saterfriesisch verdient gemacht haben. Damit gibt es in Niedersachsen jetzt 46 in dieser Form „ausgezeichnete“ plattdeutsche oder saterfriesische Schulen.
Die Theodor-Dirks-Grundschule Golzwarden ist seit 2016 Plattdeutsche Schule, die Grundschule Moorriem seit 2019. Während in den 1950er- und 1960er-Jahren die plattdeutsche Sprache immer mehr vom Hochdeutschen verdrängt und nach Ansicht von Forschenden sogar eher als Bildungshindernis betrachtet worden war, ist die Sprache mittlerweile wieder positiv besetzt. Wurde die Sprache früher vor allem in der Familie an die nächste Generation weitergegeben, so übernehmen heute Schulen vielfach diese Aufgabe.
Die Plattdeutschbeauftragte der Grundschule Moorriem, Ines Draschba, erklärt dazu: „Es ist etwas Besonderes, als Plattdeutsche Schule ausgezeichnet zu werden. Denn diese Auszeichnung bekommt man nur, wenn man mindestens ein Unterrichtsfach auf Plattdeutsch unterrichtet. Es ist uns aber auch wichtig, das Plattdeutsche in die Bevölkerung zu tragen und die Leute aus dem Dorf einzubeziehen. Wir merken auch, wie es die Hürden zwischen Lehrern und Eltern abbaut. Neben dem Unterricht machen wir natürlich auch noch viele andere Aktionen, wie die Zusammenarbeit mit dem Plattdüütsch-Theater Moordüvels oder die Teilnahme am Plattdeutschen Lesewettbewerb. Dieses Jahr geht unsere Lesegruppe dabei als nächstes zum Bezirksentscheid.“
Die Theodor-Dirks-Grundschule Golzwarden ist die erste Grundschule in der Wesermarsch, die von der Landesschulbehörde als „Projektschule Plattdeutsch“ ausgewählt wurde. „Plattdeutsch ist regionale Kultur und eng mit der heimatlichen Umgebung verbunden. Sprache bedeutet Heimat und wer Plattdeutsch lernt, lernt seine Heimat besser kennen und schätzen“, heißt es im Konzept der Schule zum Plattdeutschen Unterricht.
„Ich gratuliere den beiden Wesermarsch-Schulen zur erneuten Auszeichnung und wünsche den engagierten Lehrer*innen und Schüler*innen noch weiter viel Freude mit der Plattdeutschen Sprache“, so Logemann abschließend.
Foto: Das Schild, das beide Grundschulen ziert