Sie können uns unterstützen

04.04.2025, Lokalredaktion
Nach einer nicht-öffentlichen Sitzung traten Landrat Stephan Siefken und Dr. Andreas Philippi, niedersächsischer Sozialminister vor die Presse und gaben ein Statement ab. „Wir hatten im Beisein des Ministers und der Chefs der beiden Krankenhäuser eine produktive Sitzung“, sagte Landrat Stephan Siefken, „Wir haben uns um die aktuelle Situation gekümmert und diese analysiert und können festhalten, dass es jetzt ein gemeinsames Verständnis gibt.“
Auch wenn zu Inhalten des Gesprächs nicht verlautet wurde, so hielt er Landrat fest, dass jetzt gemeinsam Lösungen gesucht werden sollen. „Es gibt eine berechtigte Zuversicht, dass die Bürgerinnen und Bürger auch in Zukunft auf eine qualitative und funktionierende Krankenhausversorgung vertrauen können und dass von dieser Sitzung ein Signal ausgeht, dass alle Beteiligten, vom Ministerium über den Landkreis, die Städte und Gemeinden bis hin zu Chefetage der beiden Krankenhäuser geäußert wurde, dass alle Zukunft gestalten worden.“
Eine gemeinsame Lösung bedeutet in diesem Fall konkret, dass man die bestehenden Gräben, die es zwischen den Standorten Nordenham und Brake gibt, überbrückt werden müssen. Es geht hier um die Interessen der Menschen und der Patienten, die im Mittelpunkt stehen. Jetzt geht es nur noch konkret darum, dass ein ein Konzept erstellt werden muss, um die Krankenhausversorgung in der Wesermarsch zukunftsfähig zu machen. „Ich bin da guter Hoffnung, dass bis zur Sommerpause Ergebnisse vorliegen“, unterstrich der Landrat.
„Für mich ist es wichtig, dass die Fortsetzung eines konsequenten Weges, den wir politisch in den letzten zwei Jahren beschritten haben, mit dem Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz, weiter gehen. Viele Dinge, die in Niedersachsen schon vorgedacht worden sind, haben auch in Berlin Niederschlag gefunden“, sagte Dr. Andreas Philippi, der auch an der Umsetzung beteiligt ist.
„Wichtig ist, dass eine gute Versorgung in Stadt und Land aufrechterhalten wird, und hier ist es besonders die ländliche Frage, die mich umtreibt. Ich möchte, dass die Menschen, die in der Wesermarsch leben, auch in Zukunft wirklich gut medizinisch und gesundheitlich versorgt sind, ohne zu lange Wege in Kauf nehmen zu müssen, aber trotzdem auch in einer hohen Qualität versorgt werden können und vor allem auch nachhaltig, was auch den Umsatz für die Betreiber angeht.“ Der Minister führte weiter aus, das zwei Krankenhäuser, auf die Leistungsgruppen der Häuser bezogen, in einem Landkreis nicht weiter zu führen.
Das heißt also, dass es extrem wichtig ist, dass sich beide Betreiber auf den Weg machen und miteinander überlegen, wo sie die Leistungsgruppen ansiedeln, wo sie dann auch die Leistung anbieten und auch wirtschaftlich vernünftig arbeiten und eine Versorgung aufrechterhalten zu können. „Wir wären als Land in der aktuellen Situation gezwungen, beiden Krankenhäusern keine Leistungsgruppen zuzuteilen. das würde bedeuten eine Finanzierung bzw. Refinanzierung beider Krankenhäuser würde nicht funktioniert“, unterstrich der Minister.
Deshalb sei es wichtig, dass beide Träger sich auf den Weg machen und miteinander ins Gespräch kommen, wie die Leistungsgruppen, die in beiden Häuser nahezu gleich sind, künftig angeboten zw. Konzentriert werden können. Zudem betonte der Minister, dass er froh sei, ein Level 1n Krankenhaus in der Wesermarsch entwickeln können. Dies sei wichtig, da die meisten Behandlungen in Level 1n-Krankenhäusern stattfinden.
60 bis 70% der Fälle werden in einer allgemeinen Chirurgie in einer allgemeinen inneren Medizin umgesetzt und hier ist die Qualität der Leistung entscheidend für die Patienten. Level 2 würde für den Landkreis nicht ausreichen. Der Minister versicherte auch, dass eine Geburtshilfe nicht an ein Level 2 gebunden wäre, diese kann genauso in einem Level 1 stattfinden. Abschließend wiederholte der Landrat, dass in der Wesermarsch zwei funktionierende Krankenhäuer mit einer Notfallversorgung benötigt werden – in Nordenham und in Brake. „Wir brauchen Krankenhäuser, die zukunftsfähig sind, das sind sie aktuell nicht.
Die Träger beider Häuser wollen jetzt miteinander besprechen, wie sichergestellt werden kann, wie das funktioniert. Der Minister hat beiden Häuser seine Unterstützung bei der Transformation zugesichert. (Foto und Text: Kerstin Seeland)
Titelfoto: Landrat Stephan Siefken und der niedersächsische Sozialminister Dr. Andreas Philippi