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27.06.2024, Lokalredaktion
Der Landkreis Wesermarsch verliert statistisch rund 0,8 % seiner Einwohnerinnen und Einwohner und steht damit im Vergleich zum Landesdurchschnitt von rund minus 2,1 % recht gut da.
Mehr als 9.000 Erhebungen führte der Landkreis in der Befragungsphase des Zensus von Mai bis November 2022 im Auftrag des Landes durch. Auf Basis des Zensusstichtags 15. Mai 2022 wurde die umgangssprachlich auch als bundesweite Volkszählung bekannte Methode zur Erfassung von verschiedenen Daten zu Bevölkerungs- oder Wohnungsdaten für die statistischen Ämter des Bundes und der Länder durchgeführt. Basis hierfür war eine intensive Vorbereitungszeit für die Durchführung des Zensus inklusive Schulung des eigenen Personals und der über 100 Erhebungsbeauftragten.
Gewissenhaft, gründlich und unter Berücksichtigung der Datenschutzaspekte wurde an der Erfassung und Auswertung der Bögen gearbeitet und schließlich die Ergebnisse über eine für den Zensus vorgegebene Software in eine zentrale Datenbank eingepflegt. Wie viele Menschen leben in Deutschland? Wie wohnen und arbeiten die Menschen? Wo werden neue Schulen gebraucht? Inzwischen wurden alle erhaltenen Daten bundesweit ausgewertet und jüngst durch das Bundesamt für Statistik im Rahmen einer Pressekonferenz verkündet. Doch wie schnitt der Landkreis Wesermarsch im Vergleich zum Landesdurchschnitt Niedersachsens ab?
„Im landesweiten Vergleich stehen wir als Landkreis Wesermarsch verhältnismäßig gut da“, sagte Matthias Wenholt, Erster Kreisrat. „Die summierten Einwohnerzahlen aller Städte und Gemeinden der Wesermarsch betragen zum Stichtag 15.05.2022 insgesamt 88.613 Personen. Das sind rund 700 Menschen oder 0,784% weniger als in der Bevölkerungsfortschreibung zum 30.06.2022 auf Basis des Zensus 2011. Sowohl im Vergleich zum gesamten Bundesland Niedersachsen (-2,114 %) als auch im Vergleich zur Region Weser-Ems (-1,415 %) ist unsere festgestellte Bevölkerungsanzahl mit weniger Einwohnerinnen und Einwohnern als vorausberechnet zwar dennoch schmerzhaft, jedoch viel geringer als in anderen Regionen des Landes. Das zeigt, dass die Register der Einwohnermeldeämter die Realität sehr gut abbilden.
Auch den Damen und Herren Erhebungsbeauftragten kann konstatiert werden, dass sie vor rund zwei Jahren einen sehr guten Job gemacht haben. Erster Kreisrat Wenholt spricht diesen, aber auch seinem kleinen Team aus der Kreisverwaltung seinen Dank aus. Unter Federführung des in der Kommunalaufsicht tätigen Matthias Bühnemann und weiteren drei Mitarbeitenden konnten die zahlreichen Bögen ordnungsgemäß erfasst, unterbliebenen Rückmeldungen nachgegangen und kleinere und größere Fragestellungen innerhalb der recht engen Fristen abgearbeitet werden. Dieser verweist auf die höchst unterschiedlichen Ergebnisse auf Ebene der neun kreisangehörigen Städte und Gemeinden.
„Rund 2,7 % weniger Einwohnerinnen und Einwohner als in der Fortschreibung des Zensus 2011 mussten Butjadingen im Norden und Lemwerder im Süden oder Stadland gab es jedoch auch Abweichungen von rund 2 bzw. 1,5 % nach oben“, so der während der Zählung zuständige Erhebungsstellenleiter Matthias Bühnemann. Die Vorausberechnung auf Basis des Zensus 2011 lagen in der Kreisstadt Brake im Übrigen am dichtesten an der tatsächlichen Auszählung des Zensus 2022. Lediglich 30 Menschen mehr, rund 0,2 % Differenz zur Vorausberechnung auf Basis der Daten aus 2011, leben in der Stadt Brake.
„Die Ergebnisse aus dem Zensus 2022 sind maßgebend für viele finanz- und gesellschaftspolitische Entscheidungen, wie zum Beispiel die Verteilung von Ausgleichszahlungen und Fördermitteln. Des Weiteren liefert der Zensus wichtige Grundlagen für Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Insofern ist die regelmäßige Volkszählung trotz der im Vorfeld teilweise erhobenen Bedenken für unseren Landkreis eine wichtige und richtige Aufgabe, da somit entsprechend zielgerichteter und bedarfsgerechter geplant werden kann“, stellt Erster Kreisrat Wenholt abschließend fest. (pm/lr)