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06.06.2025, Lokalredaktion
Die Vorgaben des Gesetzgebers, führte Matthias Wenholt aus, änderten sich häufig. Auch deshalb sei ein Austausch wie dieser wichtig. Fachdienstleiter Patrick Notzon ergänzte: „Lockere Gespräche und gegenseitiges Kennenlernen sind neben dem Informationsaustausch Ziele dieser Veranstaltung. Ein gesteigertes Verständnis für die Umstände, in denen die jeweils anderen arbeiten und eine persönliche Ebene erleichtern viel.“
Die stellvertretende Fachdienstleiterin Sina Vosgerau führte die Entwurfsverfasserinnen und -verfasser dann zum und durch den ersten Tagesordnungspunkt: die Vorstellung der unteren Bauaufsichtsbehörde mit Namen und Zuständigkeiten der Mitarbeitenden. Für Thomas Ramke, Abteilungsleiter Ingenieurbau beim Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband, war dies tatsächlich der wichtigste Punkt auf der Liste: „Zu wissen, wen man bei Fragen anrufen kann und ein Gesicht zur Person zu haben – das ist ganz oft unbezahlbar. Ich war vor zwei Jahren beim ersten Mal schon hier und finde diese Veranstaltung klasse! Davon profitieren alle.“
Profitieren werden sowohl die Bauaufsichtsbehörde als auch die Entwurfsverfassenden sowie die Bauherren von der Einführung einer neuen digitalen Plattform für die Baugenehmigungsverfahren. Einige vonseiten des Landkreises nicht zu beeinflussende Besonderheiten des aktuellen Systems haben die Zusammenarbeit und das Bearbeitungstempo ausgebremst oder für unnötige E-Mail-Benachrichtigungen gesorgt. Mit der neuen Plattform, die im Zuge der digitalen Einheitlichkeit nach dem EfA-Prinzip (Einer-für-Alle-Prinzip) entwickelt wurde und nun in etlichen anderen Bauaufsichtsbehörden im Land Niedersachsen vermehrt eingesetzt wird, sollen einige der Hemmnisse wegfallen. „Wir wissen, dass der Wechsel für die Entwurfsverfasserinnen und Entwurfsverfasser im ersten Schritt Mehrarbeit bedeutet, da sie sich einmal mit einem anderen Programm vertraut machen müssen“, erklärte Sina Vosgerau den Anwesenden. „Da jedoch immer mehr Landkreise mit der neuen Plattform arbeiten und arbeiten werden, trägt der Wechsel am Ende zur Vereinheitlichung bei. Es wird dann nur noch ein Zugang benötigt, um in verschiedenen Kommunen Bauprojekte planen und betreuen zu können. Zusammen mit den technischen und operativen Verbesserungen im Gegensatz zum aktuellen Programm ist das ein echter Mehrwert und bringt eine wirkliche Zeitersparnis.“
Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten im Vorfeld der Veranstaltung die Möglichkeit genutzt, der Bauaufsicht Fragen und Verbesserungsvorschläge zu senden. Sina Vosgerau gab Antworten und bedankte sich für die Anregungen: „Wenn rechtlich nichts dagegenspricht, setzen wir sinnvolle Vorschläge gerne um.“
Patrick Notzon warf anschließend zusammen mit den Anwesenden einen Blick auf einige interessante Baugebiete in der Wesermarsch. Zudem gab er einen Einblick in die tägliche Arbeit der Bauaufsichtsbehörde und stellte den Aufwand vor, der beispielsweise mit den notwendigen Arbeiten im Zuge der Energiewende einhergeht. „Gerade die verschiedenen Leitungsprojekt binden erhebliche Ressourcen“, erklärte der Fachdienstleiter den Anwesenden. „Wenn Sie einmal am Telefon hören, dass die Kollegin oder der Kollege gerade ein solches Projekt auf dem Tisch hat, dann wissen Sie nun, was das bedeutet. Wir geben natürlich trotzdem alles, um Ihre Projekte innerhalb der Fristen zu bearbeiten. Wir wissen, dass auch Sie Druck haben und Ergebnisse liefern wollen und müssen. Es ist nur momentan richtig was los bei uns.“
Kennenlernen, informieren, verstehen – der von der Bauaufsicht im Landkreis Wesermarsch angestoßene persönliche Austausch mit den Fachleuten trifft offensichtlich einen Nerv. In zwei Jahren wird das Format fortgesetzt. (pm/lr)
Foto: Landkreis Wesermarsch/Wittschieben – Sina Vosgerau berichtet den anwesenden Fachleuten von anstehenden Änderungen.