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14.03.2025, Lokalredaktion
„Wir machen erst einmal weiter“, meinte Thomas Schröder, Leiter der Musikschule Wesermarsch und verwies auf die bisherige 45-jährige Geschichte der Musikschule, „Lasst euch nicht entmutigen“, appellierte er an die Anwesenden und auch in Richtung der Lehrkräfte. Zuvor ging er in seinem Rückblick auf das Jahr 2024 auf die verschiedenen Aktivitäten der Musikschule ein.
Nicht unerwähnt ließ er dabei auch, dass Ende 2024 sich die Schülerzahlen auf 666 beliefen. Es werden dennoch alle Altersgruppen in allen Bereichen, einzeln, paarweise oder in einer Gruppe unterrichtet. Auch niederschwellige Angebote gehören zum Repertoire der Musikschule.
Der Negativtrend sei unter anderem auf den Personalmangel an der Musikschule, aber auch auf andere Faktoren zurückzuführen. Dabei nannte er den Geburtenrückgang, die Abwanderung von Familien aus der Wesermarsch, die veränderte Bildungslandschaft, Veränderung der wirtschaftlichen Situation der Eltern, die Unsicherheit an der Musikschule und noch einiges mehr.
Auch die veraltete Ausstattung der Musikschule trage dazu bei, dass die Attraktivität für potentielle Schüler nicht immer so hoch sei. Ferner sind zu wenig online-Unterrichtsmöglichkeiten gegeben. „Digitale Medien haben auch ihre Grenzen“, sagte der Musikschulleiter. Die negativen Medienberichte im vergangenen Jahr hatten auch nicht dazu beigetragen, dass die Schülerzahlen gestiegen seien.
Dabei betonte Thomas Schröder immer wieder die Wichtigkeit, dass die Sozialermäßigungspolitik für eine Musikschule wichtig sei. Kinder und Jugendlichen sollte stets die Möglichkeit gegeben werden, eine Instrument zu lernen oder sich musikalische weiterzubilden, unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern.
Jetzt ist es besonders wichtig, ein strategisches Konzept zur Stärkung der Musikschule, gemeinsam mit Schülern und Eltern, zu entwickeln. „Bildung und Zufriedenheit der Schüler sind für uns das zentrale Element“, sagte Thomas Schröder. Das Programm „Wir machen die Musik“, das in den Kommunen an Schulen und KiTas angeboten wird, soll verstärkt werden.
Er ging auch noch auf das Herrenberg-Urteil im vergangenen Jahr ein, das besagt, dass Musikschulen langfristig keine Honorarkräfte beschäftigen dürfen. Daraufhin wurden die freien Mitarbeiter alle angestellt. Ferner mussten neue Mitarbeiter generiert werden. Dazu waren weitere finanzielle Mittel in Höhe von 150.000 Euro notwendig, die die Musikschule beim Landkreis zweckgebunden beantragt und als einmaligen Zuschuss zusätzlich zu der jährlichen Förderung in Höhe von 263.000 Euro erhalten hat. Die gescheiterte Fusion mit der Kreisvolkshochschule habe die Musikschule ebenfalls erschüttert. Trotz vorliegender Konzepte von beiden Seiten sei man nicht zueinander gekommen.
„Wir hatten allerdings auch sehr viele schöne Momente im vergangenen Jahr: Konzerte, Workshops, die Arbeit mit den Schülerinnen und Schüler und vieles mehr“, unterstrich Thomas Schröder. Viele Herausforderungen stünden der Musikschule jetzt bevor. „Mit der Leidenschaft für die Musik, die uns immer antreibt, kommen wir viel erreichen.“ Abschließend dankte er den engagierten Lehrkräften, der Verwaltungsmitarbeiterinnen,, dem Vorstand sowie die Schüler und Eltern, die der Musikschulte die Treue gehalten haben.
Mit einem neuen Vorstand geht die Musikschule Wesermarsch in eine ungewisse Zukunft. Der Vorsitzenden Klaus Hanke wurde bei der Jahreshauptversammlung am Donnerstag in der Aula der KoBi in Brake einstimmig wiedergewählt. Für die zwei Stellvertreterposten tragen Sandra Vollbrecht an, die das Amt ebenfalls bereits inne hatte und Michael Birnbaum, der neu antrat, da Dr. Jörg Maas auf eine weitere Kandidatur verzichtet hatte. Zum Vorstand gehörten ferner Monika Wessels als Vertreterin des Landkreises Wesermarsch und Stefan Jaedtke, als Vertreter für die Städte und Gemeinden. Neuer Kassenprüfer wurde Dirk Brüers. (Foto und Text: Kerstin Seeland)
Titeloto: v.l. Sandra Vollbrecht, Klaus Hanke und Michael Birnbaum