20.08.2024, Lokalredaktion
Gleich mehrere Neuigkeiten hatten die beiden Vorstände der Raiffeisenbank Wesermarsch-Süd, Christiane Thürlings und Gerd Borchardt zu berichten. Vorstandmitglied Gerd Borchardt wird die Bank zum Jahresende verlassen, er geht in den wohlverdienten Ruhestand. Sein Nachfolger Sebastian Ost, wird am 1. Oktober die folgenden drei Monate in sein neues Amt eingearbeitet, so dass ein reibungsloser Wechsel zum Jahresanfang 2025 gewährleistet ist. Den Kunden der Bank ist Sebastian Ost auch bekannt, da er schon seit 2019 im Hause arbeitet. Auch dessen Nachfolge, als Leitung der Kreditabteilung ist inzwischen schon geregelt. „Es sind große Fußabdrücke, die Gerd Borchardt hinterlassen hat“, betont Aufsichtsratsvorsitzender Hans Conze-Wichmann.
Zur 125. General- bzw. Vertreterversammlung am Dienstagabend, wurden 91 stimmberechtigte Vertreter und zehn Ersatzvertreter in Wiechmanns Weserhotel eingeladen. Nach der Begrüßung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden stellten die beiden Vorstände Christiane Thürlings und Gerd Borchardt den Geschäftsbericht 2023 vor. Die Vorstandsmitglieder Christiane Thürlings und Gerd Borchardt tragen den Jahresbericht über das Geschäftsjahr 2023 vor.
Die Aufsichtsratsmitglieder Martina Drieling, Bernd Ramien und Marco Vowinkel scheiden in diesem Jahr turnusgemäß aus dem Amt des Aufsichtsratsmitglieds aus. Martina Drieling und Bernd Ramien standen nicht mehr zur Wiederwahl. Marco Vowinkel hat bereits im Vorfeld signalisiert, dass er erneut kandidieren wird. Neben ihm sind Anne Renken und Hannes Ibbeken in den Aufsichtsrates gewählt worden.
Die Zusammenarbeit im Genossenschaftsverbund ist im letzten Jahr erfolgreich verlaufen. Dazu gehört unter anderem die DZ Bank, R+V Versicherung, easy Credit, Union Investment und der Bausparkasse Schwäbisch Hall. Die Bank hat im Geschäftsjahr 2023 trotz anhaltender geopolitischer Spannungen und einer schwierigen wirtschaftlichen Lage im bauausführenden Gewerbe positive Ergebnisse erzielt. Die Krieg in der Ukraine sowie die militärischen Konflikte im Nahen Osten haben die Unsicherheiten an den Geld- und Kapitalmärkten weiter erhöht. Diese Entwicklungen haben zu einer merklichen Abschwächung an den Immobilienmärkten und einer verringerten Kreditnachfrage geführt.
Trotz dieser Herausforderungen konnte die Bank in verschiedenen Bereichen Erfolge verzeichnen. Das Zinsergebnis wurde im veränderten Zinsumfeld ausgeweitet. Dies lässt sich unter anderem auf Umschichtungen bei den bankeigenen Wertpapieren zurückführen. Zudem wurden neue attraktive Angebote im Bereich der Kundeneinlagen geschaffen. Gleichzeitig legten die Kunden ihre Liquidität verstärkt in festverzinslichen Wertpapieren und Investment-Fonds an.
Die Bilanzsumme der Bank verringerte sich im Geschäftsjahr 2023 um rund 19,3 Millionen EUR auf 298,1 Millionen Euro. Die Kundenkreditforderungen sanken auf 181,2 Millionen Euro, während der Kundeneinlagenbestand bei 239,5 Millionen Euro lag. Trotz des Rückgangs übersteigen die Kundeneinlagen weiterhin die Kundenkreditforderungen deutlich Das Geschäftsergebnis belief sich auf rund 3.150 Tausend Euro, was einer Steigerung von etwa 60 %, im Vergleich zum Vorjahr, entspricht.
Diese positive Entwicklung ist vor allem auf die signifikante Steigerung des Zinsergebnisses und des Provisionsüberschusses zurückzuführen. Der Bilanzgewinn erhöhte sich auf rund 476 Tausend Euro, was eine deutliche Verbesserung darstellt. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen eine Dividendenzahlung von 6 % auf die eingezahlten Geschäftsguthaben vor.
Für das laufende Geschäftsjahr 2024 erwarten die Vorstände leichte Wachstumsimpulse, insbesondere im Privat- und Firmenkundengeschäft. Das aktuelle Zinsumfeld biete attraktive Anlageangebote, und sie sind zuversichtlich, auch weiterhin alle wirtschaftlich vertretbaren Kreditwünsche der Mitglieder und Kunden erfüllen zu können. Auch wenn immer mehr Bankstellen in Deutschland geschlossen werden – 2010 waren es noch 13.474 und in 2023 nur noch 7207 – hält die Raiffeisenbank an ihren Bankstellen in der Wesermarsch fest. Neben den zwei Standorten in Brake und Berne unterhält die Bank zudem an acht Standorten Geldautomaten.
Für das laufende Jahr prognostizieren die Vorstände ein gesteigertes Betriebsergebnis, steigende Personalaufwendungen und Sachkosten, die stabil bleiben. Für 2024 wird es ein ausgeglichenes Ergebnis für die bankeigenen Wertpapiere und die Kundenkreditanforderungen geben. Neuestes Projekt ist ein Mutter-Kind-Zentrum in Brake, das gegenüber der Grundschule Harrien entstehen wird. Derzeit muss noch die Kalkulation erneuert werden und der Baubeginn ist für Anfang 2025 vorgesehen. Die Raiffeisenbank dankt allen Mitgliedern und Kunden für die langjährige Treue und das entgegengebrachte Vertrauen. (pm/lr)
Foto: v.l. Sebastian Ost (Nachfolger von Gerd Borchardt), die Vorstände Gerd Borchardt und Christiane Thürlings sowie Aufsichtsratsvorsitzender Hans Conze-Wichmann