30.10.2024, Lokalredaktion
„Die Aufnahmen aus dem Schlachthof zeigen zahlreiche mutmaßliche Fälle von schwerer Tierquälerei. Die Bilder sind verstörend, die Handlungen grausam. Die Verstöße sind tierschutzrechtsrelevant. Das erstreckt sich nicht nur auf den völlig unverhältnismäßigen Einsatz von Elektroschockern und die anscheinend nicht ordnungsgemäße Betäubung von Tieren. Auch erscheinen die Treibegänge oder die Tötebucht baulich völlig ungeeignet. All das hätte früher auffallen müssen. Hier haben die vorhandenen Kontrollsysteme offenbar komplett versagt. Erste Strafanzeigen sind gestellt.
Ich danke dem zuständigen Veterinäramt JadeWeser für die umgehende Schließung nach Bekanntwerden der Vorfälle. Nun muss politisch und strafrechtlich aufgeklärt werden, wie es zu diesem Versagen kommen konnte. Wie wurde kontrolliert, warum sind die Verstöße und Missstände nicht aufgefallen beziehungsweise gemeldet worden. Wer war daran beteiligt beziehungsweise hat sie tolerierend in Kauf genommen?
Darüber hinaus brauchen wir vom Bund endlich die von Niedersachsen geforderte Videoüberwachung in Schlachthöfen. Dieser Fall zeigt leider einmal wieder, wie nötig engmaschige Kontrollen und eine Videoüberwachung wären, übrigens auch in kleineren Schlachthöfen. Hier ist der Bund in der Pflicht, endlich das neue Tierschutzgesetz auf den Weg zu bringen. Auch sollten wir darüber sprechen, ob Kontrolleurinnen und Kontrolleure öfter wechseln sollten.“ (pm/lr)