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17.11.2024, Lokalredaktion
Bei der Europameisterschaft in Vichy, in diesem Jahr erreichte Martin Berndt in der Sprintdistanz mit einer Zeit von 1:05:54 Stunde den 14. Platz 14 in der Altersklasse 30 bis 34 Jahren und nur einen Tag später bei der olympischen Distanz mit 2:21:38 Stunden den 17. Platz in der Altersklasse 30 bis 34 Jahren. Hier gingen jeweils 30 Triathleten an den Start.
„Seit ich denken kann, machte ich immer Sport“, sagt Martin Berndt, „Als kleiner Junge war ich Schwimmer.“ Bereits im Kindergarten machte er sein silbernes Schwimmabzeichen und übte den Sport noch bis zum Alter von 14 Jahren aus. Zwei Jahre lang probierte er auch die Sportart Karate aus und spielte seit der fünften Klasse Handball, hauptsächlich beim SV Brake, für etwa drei Jahre auch beim Elsflether Turnerbund. Auch während seines Studiums von 2012 bis 2015 spielte er regelmäßig Handball. Dies setzte er auch später noch weiter fort. Und weil der sportaffine junge Student noch nicht genug zu tun hatte, machte er auch noch ein wenig Krafttraining im Fitnessstudio.
2019 war er gemeinsam mit Freundin Dayana im Urlaub auf Bali. Während er am Strand lag, sinnierte er darüber nach, ob er es nicht auch einmal mit einem Halbmarathon versuchten sollte. Und so begann er dann, wieder zuhause, mit dem Training. Er fuhr mit dem Rad zur Arbeit und joggte dann nach Hause. Ende 2019 begann er dann richtig zu trainieren. Dann kam Corona und der geplante Wettkampf in Hannover wurde abgesagt. Kurzerhand entschied er sich, mit einem Freund, der ihn auf der 21,1 Kilometer langen Strecke auf dem Fahrrad begleitete, einen Halbmarathon zu laufen. Im Sommer 2020 kaufte er sich ein Rennrad als sportliche Alternative, wenn er mal keine Lust zum Laufen hatte oder auch andere Sportarten nicht ausüben wollte. Und so wurde die Idee geboren, Triathlet zu werden. „Ich dachte mir, Radfahren und Laufen trainiere ich sowieso schon und Schwimmen kann ich auch noch.“ Der erste Wettkampf ließ nicht lange auf sich warten und Martin Berndt meldete sich beim „Nordseeman“ in Wilhelmshaven an. Bei diesem Wettbewerb hätten die Teilnehmer die Mitteldistanz, bestehend aus 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen absolvieren müssen. Allerdings wurde dieser Wettbewerb im August 2021, ebenfalls wegen Corona, abgesagt. „Und ich war damals mitten im Training und auch enttäuscht, dass ich den ersten Triathlon nicht versuchen konnte“, sagt Martin Berndt.
Den ersten Triathlon absolvierte er dann in Polen, den Ironman 70.3, in der Mitteldistanz, der am gleichen Wochenende wie der ursprünglich geplante Nordseeman stattfand. Unterstützt und angefeuert wurde er dabei von Freundin Dayana. „Da hat mich dann das Fieber für den Triathlon gepackt und bis heute nicht mehr losgelassen“, sagt Martin Berndt.
Über die Jahre probierte er auch immer wieder andere Distanzen aus. Beispielsweise den Sprint über 500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen. Dann gibt es noch die olympische Distanz: 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen. Auch an der Langdistanz (Ironman) hat er schon teilgenommen: 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen.
Seine besten Ergebnisse waren bisher: Laufen: 5 Kilometer in 16:43 Minuten, Halbmarathon in 1:24:50 Stunden, Marathon in 3:04:49 Stunden. Triathlon: Sprintdistanz in 1:01:25 Stunden, Olympische Distanz in 2:16:44 Stunden, die Mitteldistanz in 4:29:15 und die Langdistanz in 9:40:38.
Unter anderem hat Martin Berndt auch an diesen Wettbewerben erfolgreich teilgenommen: Maschseetriathlon Hannover 2022 (Sprintdistanz) in 1:07:13 Stunden, Platz 2 in der Altersklasse, Platz 13 von insgesamt 465 Startern, 7 Türme Triathlon Lübeck 2023 (Olympische Distanz) in 2:16:44 Stunden, Platz 5 in der Altersklasse, Platz 10 von insgesamt 191 Startern, Nordseeman Wilhelmshaven 2023 (Mitteldistanz) in 4:29:15 Stunden, Platz 3 in der Altersklasse, Platz 5 von insgesamt 126 Startern, Maschseetriathlon Hannover 2023 (Sprintdistanz) in 1:04:37 Stunden, Platz 1 in der Altersklasse, Platz 10 von insgesamt 489 Startern, Volksbank Triathlon Wolfenbüttel 2024 (Sprintdistanz) in 1:01:25 Stunden, Platz 1 in der Altersklasse, Platz 12 von insgesamt 193 Startern, Challenge Roth 2024 (Langdistanz) in 9:40:38 Stunden, Platz 134 in der Altersklasse, 568. Platz gesamt, Maschseetriathlon Hannover 2024 (Sprintdistanz) in 1:05:10 Stunden, Platz 4 in der Altersklasse, Platz 19 von insgesamt 697 Startern.
Martin Berndt hat auch an zwei Radrennen teilgenommen: Beim Velocity Berlin in 2023 fuhr er die 60 Kilometer in 1:26:09 Stunden und belegte von 2760 Startern den 66. Platz. Beim Velocity Berlin in 2024 (100 Km) in 2:24:29, Platz 205 gesamt, 2427 Starter/Innen.
Wie erreicht man das alles? Martin Berndt trainiert 10 bis 17 Stunden pro Woche, ohne Pause, das ganze Jahr. „Ein gutes Zeitmanagement, Disziplin und Ausdauer sind auf jeden Fall wichtig“, unterstreicht er. Sein großes Ziel ist die Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii.
Für das nächste Jahr hat er sich auch schon einiges vorgenommen: Bei der Mitteldistanz möchte er seine Zeit deutlich verbessern und in Richtung 4 Stunden kommen und im Sprint auf unter eine Stunde Gesamtzeit. Für 2026 plant er bei der Langdistanz so nah wie möglich an die neun Stunden zu kommen und evtl. dann auch beim Ironman Hamburg an den Start zu gehen. Insgesamt möchte er beim Laufen einfach schnellere Ergebnisse erzielen. Das möchte er mit einem richtigen, kontinuierlicheren Training schaffen. Bisher hat Martin Berndt keinen Trainer, sondern nur auf ihn abgestimmte Trainingspläne. Privat steht auch schon etwas fest, er wird im nächsten Jahr seine Freundin Dayana heiraten, die ihn stets in seinem sportlichen Streben auch unterstützt.
Geboren am 6. August 1993, wuchs Martin Brandt in Brake auf, besuchte das Gymnasium und machte sein Abitur. Anschließend absolvierte er in Hannover ein duales Studium zum Verwaltungs-Betriebswirt und arbeitet heute als Stadtamtsrat bei der Stadt Delmenhorst. Bevor er jedoch in Delmenhorst seinen Dienst antrat, war auch für kurze Zeit in der Landesaufnahmebehörde und im Kultusministerium, in Hannover, tätig. Momentan lebt Martin Berndt in Oldenburg, kommt aber weiterhin regelmäßig nach Brake, zu Besuch. (Text: Kerstin Seeland / Fotos: privat)