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17.06.2024, Lokalredaktion
„Ich habe immer schon einen sozialen Beruf gehabt und war auch von jeher ein christlicher Mensch“, sagt Klaus-Dieter Wilhelm. Mit 14 Jahren begann er, Mofa zu fahren. Sein erstes Gefährt war eine Mobilette von Erwin Lahn, aus Golzwarden, die er bis zu seinem 18. Lebensjahr gefahren hat. Dann wechselte er auf die Klassen 1 und 3. Wenige Jahre später war es denn eine Vespa in Braunmetallic mit 80ccm, mit der er durch die Gegen fuhr.
Eigentlich wollte er an diesem Tag doch etwas ganz Anderes kaufen. Denn er sollte einen Fahrradsattel für das Rad seiner Frau besorgen. Dann sah er die Vespa und es war um ihn geschehen. Schnell war man sich einig und den Fahrradsattel hat seine Frau dann auch noch bekommen.
„Das Gefühl der Freiheit hat die Leidenschaft entfacht“, sagt Klaus-Dieter Wilhelm, „Das Fahren pustet einem einfach den Kopf frei.“
In der Community der Zweiradfahrer gelten ganz einfache Regeln, wie beispielsweise, dass man sich grüßt, wenn man sich auf der Straße begegnet und dass man sich und die Zweiräder der anderen einfach respektiert. „Es ist einfach ein toller Zusammenhalt unter den Bikern“, meint Klaus-Dieter Wilhelm.
Neben den Rollern gehörten auch Motorräder immer zu seinem Leben dazu. Auch heute stehen neben seinem Motorrad auch noch zwei Roller, ein 125ccm und ein 300ccm in seiner Garage.
„Meine Kindheit war einfach schön“, erinnert sich Klaus-Dieter, „Ich wurde von meinen Eltern christlich erzogen und war stets ein gläubiger Mensch.“ Die Konfirmationszeit fand er auch sehr schön und durch den Kontakt zur Kirche ist er zum Singen im Chor gekommen. Von 1988 bis 2000 hat Klaus-Dieter Wilhelm in einem Chor, in Bramsche, gesungen.
Schon damals hat er viele Menschen gekannt, mit denen er gut reden konnte, auch über christliche Themen. „Christliche Werte waren für mich immer wichtig und Kirche bedeutet für mich, den Glauben in die Welt hinauszutragen.“ 2016 hat er während einer Motorradshow in Oldenburg die „Holy Riders“ kennengelernt und erste Kontakte geknüpft. Es folgten erste Hauskreise, bei den Bikern zuhause, in denen Diskussionen über Passagen in der Bibel folgten. „Das war sehr schön, aber die ‚Holy Riders‘ sind ein Motorradclub und die Voraussetzung bei ihnen mitzumachen, ist, ein Member (Mitglied) zu werden.“ Das aber wollte Klaus-Dieter Wilhelm nicht.
Später wechselte er zur „Bikers for Christ“. Dieser Club war vor allem im Süden Deutschlands vertreten. Es gab mehrfach Treffen in Holland, da die meisten Mitglieder aus Belgien, Holland und Deutschland kamen. Durch einen internen Vorfall löste sich die Vereinigung in Norddeutschland auf.
Aus dieser Situation heraus haben dann Metti Timmermans und Erik Nabermann (beides Holländer) dann ‚Brotherhood of Christian Bikers‘ gegründet.
Die ‚Brotherhood of Christian Bikers‘ haben in Holland und Belgien jeweils mehr als 200 Mitglieder, in England sogar fast 500. In Deutschland wurden sie 2019 gegründet, sind dann aber nach einigen Jahren wieder versandet.
Anfang 2024 wurde Klaus-Dieter Wilhelm von Metti Timmermans und Erik Nabermann gefragt, ob er nicht auch in Deutschland ein ‚Brotherhood of Christian Bikers‘-Club aufbauen möchte. Eine der Ersten, die ihn dabei unterstützten, war Ehefrau Anna-Maria. Schnell kamen fünf weitere Mitglieder aus Butjadingen und Bookholzberg dazu: vier Männer und eine Frau. Das Ziel ist jetzt, weitere Biker zu gewinnen, die bereit sind, sich sozial zu engagieren.
Verständnis, Respekt, Toleranz und Empathie für andere Menschen sind gute Voraussetzungen, um bei den ‚Brotherhood of Christian Bikers‘ mitzumachen. Ob Motorradfahrer oder Rollerfahrer, spielt keine Rolle, denn das Ziel ist, Menschen zu unterstützen. Beispielsweise, sich um Senioren zu kümmern, um diese wieder in die Mitte der Gesellschaft zu rücken, anstatt sie am Rand zu lassen. „Auch wollen wir das Klischee des Rockers abbauen und stehen für soziales Engagement“, unterstreicht Klaus-Dieter Wilhelm, „Wenn die Mitgliederzahl langsam steigen würde, wäre das sehr schön.“ Geplant sind zudem gemeinsame Ausfahrten und auch Kontakte zu anderen Klubs.
Wer Interesse daran hat, sich den ‚Brotherhood of Christian Bikers‘ anzuschließen, der kann sich unter bocbdeutschland@gmail.com melden
Persönliches Klaus-Dieter Wilhelm wurde 1962 in Brake geboren, er ist gelernter Krankenpfleger, Fachkrankenpfleger im OP-Dienst, studierter Diplom-Pflegewirt, hat Pflegeheime geleitet und teilweise aus der Insolvenz geholt. Seit 2007 arbeitet er beim Landkreis Wesermarsch als Sachbearbeiter in der Betreuungsstelle und ist verheiratet. (Text und Foto: Kerstin Seeland)