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13.04.2025, Lokalredaktion
Zwei Termine waren notwendig, um eine Jahreshauptversammlung zum Abschluss zu bringen. Denn es rumort derzeit im Braker Ruder- und Segelverein. Das resultierte unter anderem darin, dass gleich mehrere Vorstandsmitglieder nach nur einem Jahr, nach der Vorstandswahl im Februar 2024, ausgeschieden sind.
Bei den Neuwahlen wurden Friederike Carstens zur Jugendwartin und Stefan Otto zum Kutterwart gewählt. An diesem Abend konnten jedoch die vakanten Ämter Schriftwart, Kassenwart, stellvertretender Jugendwart und stellvertretender Kutterwart nicht besetzt werden. Daher holte sich der Vorstand von den Mitgliedern die Genehmigung, Personen dafür kommissarisch zu beauftragen. Zudem wurde die Bootshausordnung modifiziert. Der Arbeitsdienst wird in 2025 freiwillig laufen und jeder dokumentiert dies selbst und gibt die Zettel dann an die Fachwarte ab.
Geehrt wurden an diesem Abend auch noch langjährige Mitglieder: Magnus Barghorn, Anke Schäfe, Helmut Kircher und Jochen Borries (alle 25 Jahre), Erich Speckels und Martin Nickelsen (30 Jahre), Gerald Engelke sen. (45 Jahre), Edgar Röfer, Karl-Heinz Janßen und Heinz Cyriakel (alle 50 Jahre) sowie Werner Wyremba (55 Jahre).
Abschließend gab der Harald Ludwig den Krantermin am 3. Mai 2025 bekannt und wies darauf hin, dass die Versicherungsnachweise vorgezeigt werden müssen. Die Binnenhafenschleuse wird saniert, daher gibt es von April bis September 2025 nur einmal täglich Dockschleusungen. Das Gleiche gilt für 2026 und in 2027 wird der Binnenhafen in den Sommermonaten 10 bis 12 Wochen komplett gesperrt. Der BRSV hat derzeit 258 Mitglieder, davon 62 inaktive, aber nur vier bis fünf Jugendliche aktiv.
Doch einmal kurz zurück zu dem ersten Termin im Februar. „2024 war ein besonderes Jahr, anders als die 20 Jahre zuvor“, betonte der Vorsitzende Harald Ludwig. Der Vorstand hatte für sich Handlungsfelder definiert, mit denen man sich befassen musste. Dazu gehörten Verträge, Genehmigungen, Versicherungen, Ver- und Entsorgung und einiges mehr. In dieser ersten Sitzung sollte darüber informiert, in der zweiten dann die Beschlüsse gefasst werden.
Bereits in diesem Bericht informierte der Vorsitzende darüber, dass die Schriftführerin, die Kassenwartin, der Jugendwart und ein Kutterwart ihre Ämter zur Verfügung stellen. Auch mit den Beiträgen hatte sich der Vorstand beschäftigt und schon damals unterstrichen, dass die Beitrage und Liegegelder in 2025 nicht geändert werden. Der Binnenhafen ist ein beliebter Hafen für Gastlieger, was dem Verein zusätzliche Einnahmen beschert. Nach einer Befragung der Mitglieder erhielt der Verein fast in allen Bereichen die Note eins bis zwei, einzig in der Jugendarbeit und der Arbeitsdienstorganisation eine drei.
Die Stimmung im Bootshaus, am Binnenhafen, war sehr angespannt, der Ton teilweise schon aggressiv. Was war passiert? Der Vorstand, der im vergangenen Jahr gewählt wurde, hatte sich vorgenommen, die Regularien zu modernisieren, unter anderem den Arbeitsdienst, da aus der Sicht eine unklare Arbeitsdienstverordnung vorliege. Geplant war, an diesem Abend eine Arbeitsgruppe zu bilden, die die Arbeitsdienste definiert und evaluiert sowie eine faire Lastenverteilung für alle Mitglieder entwickelt, um einen detaillierten Einblick in Art und Umfang von Arbeitsstunden zu erlangen. Ferner war geplant, die Arbeitsdienstpflicht und die Abrechnung von Fehlzeiten in diesem Jahr auszusetzen.
Insbesondere die Kutterpuller fühlen sich in dem Verein benachteiligt. „Es wird mit uns nicht auf Augenhöhe diskutiert“, lautete der Vorwurf. Und dann wurde auch noch in den Raum gestellt, wenn man nicht gewünscht sei, dann könne man ja auch gehen.
Die Kutterpuller teilten mit, dass sich einige wichtige Mitglieder zurückgezogen haben, die sich sonst für die Kutterpullregatta beim Binnenhafenfest engagiert hatten. Jörg Recknagel hatte einen Antrag formuliert, in dem er unter anderem die Frage stellte, ob die Kutterpuller des BRSV verpflichtend Arbeitsdienst zu leisten hätten, und wenn ja, in welchem Umfang, da sie sich ja schon um die Kutter des Vereins kümmerten.
Die Arbeit, die die Kutterpuller geleistet hätten, sei nicht anerkannt worden, wurde aus den Reihen der Kutterpuller kritisiert. „Warum muss jeder Arbeitsdienst gegeneinander aufgerechnet werden?“, fragte Bootswart Andre Engelke. Hafenwart Jens Schütte versuchte an diesem Abend die Wogen zu glätten und verwies darauf, dass in 2025 die Arbeitsdienste freiwillig erfolgen sollen und die Stunden dafür erfasst werden. Ende des Jahres müsste man dann weiter schauen. „Und es gibt immer zwei Richtungen, zu kommunizieren“, meinte er abschließend. (Foto und Text: Kerstin Seeland)
Titelfoto: v. l. Stellvertretender Vorsitzende Herrmann Poelmann, Helmut Kircherner, Edgar Röfer, Gerald Engelke und Vorsitzender Harald Ludwig