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02.05.2025, Lokalredaktion
Wally Haase kommt mit einem Fotoapparat, dessen Objektiv klemmt. Sie hofft, dass ihr im Reparatur Café geholfen werden kann, das alle vier Wochen von der Caritas, im Gemeindehaus der katholischen Kirche, neben dem Cityparkplatz, angeboten wird. Sobald ein Objekt gebracht wird schauen gleich mehrere Spezialisten, was man machen kann. Es ist wie ein Konsil im Krankenhaus, beim dem besprochen wird, welches die beste Maßnahme sein könnte und wer dann die Reparatur und auch die anschließende Prüfung übernimmt.

Seit einem Jahr gibt es das Reparatur Café in Brake. „Durchschnittlich kommen 9 bis 10 Kunden pro Termin und lassen dort verschiedenste Sachen von den Spezialisten reparieren“, sagt Lea Grotjohann. Momentan sind es allerdings noch vorwiegend ältere Kunden, die diesen Service sehr schätzen, denn viele Geräte haben auch einen individuellen Wert für die Besitzer.
Diese haben dann die Möglichkeit bei Kaffee und Kuchen auf die Reparatur zu warten. Karin Krämer und Renate Renken begleiten ihre Männer alle vier Wochen in das Gemeindehaus und sorgen dafür, dass die Besucher immer leckeren Kuchen und Kaffee zur Verfügung haben. Doch das ist nicht der einzige Grund, beiden Frauen macht es unheimlich viel Spaß, sie treffen dort viele Menschen und lernen auch neue Leute kennen, unterhalten sich und bringen ihre Zeit sinnvoll ein.
„60 Prozent der gebrauchten Geräte werden hier wieder instand gesetzt“ sagt Lea Grotjohann. Hauptsächlich werden Elektroartikel gebracht, vor allen Dingen nach Neujahr waren es die Krollkuchen-Geräte, die dringend eine Reparatur benötigten. Aber es werden auch Lampen, Radios, Kabel, Föne und vieles mehr gebracht und meistens können ihre Besitzer diese dann wieder im funktionsfähigen Zustand mit nach Hause nehmen.
Jeder der ehrenamtlichen Spezialisten – sie sind ausgebildete Radio- und Fernsehtechniker-Meister und Elektriker – bringt sein eigenes Werkzeug mit. Manche haben sogar riesige Koffer dabei. Und natürlich auch jede Menge Ersatzmaterialien. „Wenn ich unterwegs bin, dann schaue ich immer, was wir hier noch gebrauchen können“, sagt Gerd Krämer.
„Wir können allerdings noch mehr ehrenamtliche Unterstützer brauchen“, sagt Lea Grotjohann, „Wor allem weitere Radio- und Fernsehtechniker, Elektriker, Uhrmacher und ganz allgemein handwerklich begabte Menschen.“ Wenn etwas vor Ort nicht sofort repariert und Ersatzteile benötigt, gibt es Tipps, wo man diese Teile kaufen kann. Wenn dann alles vorhanden ist, bauen die Spezialisten die Teile wieder entsprechend ein, so dass am Ende das Gerät wieder funktionsfähig ist.
Die Initiative, vor einem Jahr das Reparatur Café in Brake zu gründen, ging von Gerd Krämer aus. Zuvor war er mit seiner Frau öfter in Nordenham, im Mehrgenerationenhaus. Dort gab es ein solches Reparatur Café schon länger. Er dachte sich, man könne dies auch in Brake initiieren. Nachdem er Ralf Bunten von der Caritas überzeugen konnte, wurde Ende April dann mit der Umsetzung der Idee begonnen. Im Gemeindehaus wurden geeignete Räumlichkeiten gefunden.
Beim ersten Termin startete das Team mit fünf Ehrenamtlichen, nach und nach kamen noch mehrere hinzu. Und mit den beiden Damen sind im Moment 10 Ehrenamtliche aktiv. „Es ist schön, gebraucht zu werden“, sagt Gerd Krämer und freut sich, dass der Service auch immer besser angenommen wird.
„Es läuft, ich bin sehr zufrieden, es ist ein tolles Projekt und macht viel Spaß“, bringt es Lea Grotjohann auf den Punkt. Und bald schon wird das Reparatur Café ganz modern, denn in Zukunft soll noch ein 3-D-Drucker angeschafft werden. Drei Ehrenamtliche waren inzwischen schon auf einer Schulungen und dann können auch kleine Zubehörteile sofort ausgedruckt und anschließend eingebaut werden. (Fotos und Text: Kerstin Seeland)
Titelfoto: Klaus Krüger, Onno Lübben, Gerd Krämer und Peter Renken begutachten einen Kabelstecker