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19.07.2024, Lokalredaktion
Der Bahnbetreiber NordWestBahn kritisiert, dass die Kommunikation seitens des Infrastrukturbetreibers DB InfraGO zu geplanten Baustellen und Instandhaltungsmaßnahmen zunehmend unzureichend und viel zu kurzfristig erfolgt. Dies führt bei den betroffenen Bahnunternehmen zu erheblichen Problemen bei der Planung des Bahnverkehrs und vor allem der zeitnahen Information der Fahrgäste.
Der Infrastrukturbetreiber DB InfraGO hat kurzfristig sogenannte Instandhaltungscontainer (IH-Container) eingeführt. Diese zusätzlichen nächtlichen Baustellen, die zwischen 21 Uhr und 5 Uhr durchgeführt werden, führen zu erheblichen Halt- und Teilausfällen auf verschiedenen Streckenabschnitten. Angesichts der Masse der Maßnahmen, die sich monatlich wiederholen (Stand 04.07.2024: 246 sich wiederholende Maßnahmen allein bei DB Regio in Nordrhein-Westfalen), wurden die Kundeninformationen nicht wie sonst üblich im Detail kommuniziert. Stattdessen sollen sich die Fahrgäste selbstständig über Ersatzfahrpläne in der elektronischen Reiseauskunft und stetig aktualisierte Änderungsfahrpläne an den Bahnhöfen sowie auf der Website www.bahnhof.de informieren.
„Wir erhalten generell nur spärliche Informationen vom Infrastrukturbetreiber DB InfraGO und können unsere Fahrgäste daher nicht adäquat informieren. Weder die genauen Tage noch die genauen Linien, die von den Bauarbeiten betroffen sind, sind uns aktuell bekannt“, erläutert Ulrich Ehrhardt, Geschäftsführer der NordWestBahn. „Wir würden unsere Fahrgäste gerne besser informieren, können es aber nicht, weil uns die notwendigen Informationen fehlen. Dies ist ein unhaltbarer Zustand, der nicht nur die Bahnbetreiber dauerhaft frustriert, sondern vor allem natürlich Tausende von betroffenen Fahrgästen.“
Es ist für die NordWestBahn selbstverständlich, dass die Fahrgäste frühzeitig und umfassende Informationen zu Änderungen oder Einschränkungen im Bahnverkehr bekommen, um ihre Reisepläne entsprechend anpassen zu können. Dies wird mit dem Vorgehen der DB InfraGO zunehmend unmöglich.
„Bahnbetreiber und Fahrgäste werden von der DB InfraGO sich selbst überlassen“, stellt Geschäftsführer Ehrhardt fest. „Auch für uns als Bahnbetreiber ist eine rechtzeitige Kommunikation von Baustellen von großer Bedeutung, da wir schließlich den Einsatz von Fahrzeugen und Mitarbeitenden entsprechend planen und koordinieren müssen.“
Die NordWestBahn fordert die DB InfraGO auf, ab sofort eine transparentere und proaktivere Kommunikation sicherzustellen. Insbesondere sollten detaillierte Informationen zu den geplanten Maßnahmen rechtzeitig und direkt an die betroffenen Fahrgäste kommuniziert werden, um Unannehmlichkeiten zu minimieren und das Vertrauen der Fahrgäste in das System Schiene zu erhalten.
Bei dem Vorgang zu den Instandhaltungscontainern wird sich die NordWestBahn zudem an die Bundesnetzagentur wenden und eine entsprechende Beschwerde einreichen. (pm/lr)