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01.09.2024, Lokalredaktion
Wer Geburtstag hat, der lädt sich gerne Gäste ein, heißt es. So auch die Kita Lüttje Lüü, die ihr 30-jähriges am Freitagnachmittag feierte. „Vor 30 Jahren wurden Kinder betreut und heute werden Kinder betreut“, begann Bürgermeister Harald Stindt, „Doch haben sich die Anforderungen und Ansprüche über die drei Jahrzehnten völlig verändert.“ Die Gemeinde Stadland ist Träger der Einrichtung, die einen angegliederten Hort hat. „In all den Jahren gab es Personalverwaltung, Einstellungen, Ausbildung, Qualifikationen, aber auch Abschiede und harte Trennungen“, sagte der Bürgermeister. Die KiTa, seinerzeit ein Neubau, wurde im Laufe der Jahre immer wieder mit technischen Neuerungen und Spielgeräten ausgestattet.
In der KiTa selbst gibt es heute andere Rechtsgrundlagen, Erwartungshaltungen und andere Ansprüche. „Dies ist einerseits positiv und bereichernd, andererseits aber auch fordern und mitunter schwer zu bedienen“, unterstrich der Bürgermeister. Heute gibt es Schutzkonzepte, Kindergartenkonzeptionen, diverse Vorschriften, jede Menge Dokumentation und Bürokratie und auch vielfältigen Medieneinsatz. Für die Kinder sind Geborgenheit, Verlässlichkeit und Freunde aus dieser Zeit Begleiter für das Leben. Gleich geblieben in der Zeit sind die Hingabe zum Beruf, das Aufopfern für die Kinder und die Begleitung der Eltern durch die Erzieher in der KiTa. „Grundlage ist auch heute ein gutes und motiviertes Team“, betonte Harald Stindt.
Die Leiterin der KiTa Lüttje Lüü, Miriam Mogwitz, beschrieb die KiTa wie ein Puzzle, das aus vielen Teilen ein Ganzes ergibt. Begleitung und Unterstützung durch den Bürgermeister, den Rat und die Verwaltung, die eine besondere Rolle bei den Anmeldungen spielt, den Bauhof als wichtige Anpacker, die Reinigungsfrauen, die das tägliche Chaos wieder in den Griff bekommen, die Kinder, die Farbe in die KiTa bringen, die Eltern als wichtige Unterstützer und natürlich das Team. „Dieses bildet einen starken Rückhalt und ist das Fundament der KiTa, um alle Anforderungen umzusetzen. Das letzte Puzzleteil ist der Förderverein, der alles ‚darüber hinaus‘ möglich macht“, führte Tareza Benning-Rohde aus.
Grußworte kamen ferner von den Ratsmitgliedern Elke Kuik-Janßen, Günter Busch und Hans Schwedt sowie von der Fördervereinsvorsitzenden Tareza Benning-Rohde, die darauf hinwies, dass Spenden für ein Zirkusprojekt gesammelt werden.
Im Anschluss an den offiziellen Teil erhielten die Kinder Laufkarten, mit denen sie die vielen Spiel- und Aktionsstände besuchen konnten. Ob Aale grabschen, Bobbycar-Rennen, Entenangeln oder Wasserbomben-Werfen, die Kleinen hatten überall ihren Spaß.
Der Förderverein hatte für ein Kuchenbüffet gesorgt und bot zudem zahlreiche Getränke an. Auch Ehemaligen besuchten an diesem Tag ‚ihre‘ KiTa und genossen bei schönstem Sommerwetter die zahlreichen Angebote.
Einen Tag zuvor hatten die beiden KiTa-Gruppen, die Krabbelgruppe und die Hortgruppe etwas für die Zeitkapsel vorbereitet, die jetzt unter einem Stein vergraben darauf wartet, in ferner Zukunft wieder ausgegraben zu werden. In der Zeitkapsel befinden sich von jeder Gruppe ein Zettel, zudem Wochenplaner, Gebärden, unter anderem auch die kritische Frage, ob es die Turnhalle noch immer gibt sowie ein Foto der Gruppe und einzelne Fotos. Von der Krabbelgruppe gab es verschiedene Utensilien wie Beißring, Legosteine und Schnuller und vom Hort gab es auch ein gestaltetes Blatt Papier mit Informationen darüber, was die Kinder gerne im Hort machen.
Zur Geschichte der KiTa Lüttje Lüü
Vom Spielkreis in Norderschwei zur Kindertagesstätte in Schwei: Am 2. Januar 1974 wurde der Spielkreis in Norderschwei eröffnet. Eingesetzt für den Spielkreis haben sich damals die Eltern und der Gemeinderat.. Unter der Leitung von Irmgard Wulff konnten vier Kindergartengruppen eingerichtet werden. Im Herbst 1980 wurde der Spielkreis zum Kindergarten. Im Jahr 1989 übernahm Heike Woltmann- Mehrens die Leitung, als Nachfolgerin von Regine Böseler. 1992 wurde der Beschluss gefasst, einen neuen Kindergarten im Ortskern von Schwei zu bauen. Im April 1993 wurde der Grundstein für den neuen Kindergarten gelegt, der nun Platz für drei Kindergartengruppen bieten konnte. Am 4. Februar 1994 wurde der Kindergarten offiziell eigeweiht. Hier gebührt der Dank dem Vierergremium, einer Schweier Elternvertretung, die sich drei Jahre lang für den Bau in Schwei eingesetzt haben. 1999 wurde der Kindergartenbereich integrativ. Heike Woltmann-Mehrens und Britta Wiechmann hatten eine heilpädagogische Zusatzausbildung absolviert. Seit diesem Zeitpunkt gab es zwei integrative Gruppen. Ab 2010 wurden auch Schulkinder von 6-14 Jahren gemeinsam mit Kindergartenkindern in einer Nachmittagsgruppe von 7 bis 17 Uhr betreut.
Am 1. Oktober 2010 eröffnete die Krippengruppe und 2013 ist die Hortgruppe in einer Außenstelle in die Grundschule in Schwei umgezogen. Im Jahr 2016 ist Heike Woltmann-Mehrens in den Ruhestand gegangen. Seit Juli 2016 leitet Miriam Mogwitz die Kindertagesstätte Luttie Lüu. Von anfangs sechs Kollegen in der Sportstraße, sind es mittlerweile 15 Mitarbeiter – darunter zwei Therapeuten (Ergo & Logo), die mit zum Team gehören.