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05.11.2024, Lokalredaktion
Musikunterricht von ganz besonderer Art erhielten in der vergangenen Woche die Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klassen der Grundschule Rodenkirchen. Zu Besuch kamen Jean-Pierre Menuge und Fernanda Romila, zwei Musiker „zum Anfassen“, die im Rahmen einer Konzertreise des Ensembles ORFEO 2000 in der Wesermarsch unterwegs waren. Begrüßt wurden die Künstler von Petra Blohm, stellvertretende Schulleiterin und Mitglied im Freundeskreis Petit-Caux.
Jean-Pierre Menuge, der sympathische Barockflötenspieler mit der Brokatweste und dem imposanten Schnurbart, erklärte den Kindern, dass sie gekommen seien, um ihnen die Barockmusik auf ihren alten Instrumenten, der Blockflöte und dem Cembalo, vorzustellen. Zwischen den Musikstücken solle die Geschichte der Bremer Stadtmusikanten erzählt werden. Sie selbst seien ja auch eine Art Stadtmusikanten aus verschiedenen Teilen Europas, Jean-Pierre aus Frankreich – er lebt nahe der französischen Partnerstadt Stadlands, Petit-Caux – und Fernanda aus Rumänien.
Fernanda Romila ist Professorin für Cembalo am Konservatorium in Bukarest und hat ihre Studienzeit in Bremen verbracht. Deshalb spricht sie sehr gut deutsch und steht ihrem jungen Publikum Rede und Antwort. „Wer von euch kann denn Gitarre spielen?“ Als viele Finger in die Höhe gehen erklärte sie, dass ein Cembalo ähnlich wie eine Gitarre gezupft wird. Dieses Cembalo ist ein besonderes, denn Jean-Pierre hat es nach der Vorlage eines alten Instruments aus dem 17. Jahrhundert bauen lassen. Das Instrument hat zwei Tastaturen, schwarze und kleinere weiße Tasten und viele Intarsien. Wie viele Möbelstücke im Barock, ist auch das Cembalo reich verziert. Passend dazu stellte Fernanda eine kleine Melodie und ihre Variationen vor, bei der ihre Finger zur Freude der Kinder die Tasten flink und geschickt bedienen.
Fernanda begann, die Geschichte der Bremer Stadtmusikanten vorzutragen. Jedes der vier Tiere erhielt von ihr eine charakteristische Stimme. Immer wieder wurde das Märchen von Musikstücken, auf Barockflöte und Cembalo gespielt, unterbrochen. Die Schülerinnen und Schüler wurden animiert, alle Tierstimmen gemeinsam erklingen zu lassen, mit denen Esel, Hund, Katze und Hahn die Räuber in die Flucht geschlagen haben. Das gelang gut,
Am Ende des Märchens und der Musikstücke blieben viele der Kinder in der Aula zurück, um sich Autogramme von beiden Künstlern zu holen, sich das Cembalo genauer erklären zu lassen und ein paar persönliche Worte mit Fernanda und Jean-Pierre zu wechseln. Die beiden Musiker sind vom Interesse der Kinder angetan. Fernanda gestand, dass ihr dieser „pädagogische“ Teil der Konzertreise besonderen Spaß mache.
So war diese Veranstaltung, organisiert vom Freundeskreis Stadland – Petit-Caux, mitgetragen vom Kollegium der Grundschule Rodenkirchen und gefördert durch die Kulturstiftung Wesermarsch und die Bürgerstiftung Wesermarsch für alle Seiten eine gelungene Aktion, auch im Sinne der deutsch-französischen Freundschaft. (pm/lr – Foto: Petra Leifert)