13.06.2024, Lokalredaktion
Zwei Medaillen liegen auf dem Wohnzimmertisch – eine von der Landesmeisterschaft und eine von der Deutschen Meisterschaft im Boule. Errungen hat diese Elfi Bargmann (PC Oldenburg e.V.) aus Brake am 4. Mai 2024 in Göttingen. Landesmeisterin wurde sie gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen Bärbel Berganski (PC Oldenburg e.V.) und Conni Müller (Verein für Leibesübungen Rastede von 1859 e.V.).
Bei der Deutschen Meisterschaft trat sie im Team mit Bärbel Berganski und der kurzfristig eingesprungenen Ursel Skuppin-Haack (PC Jadeboule e.V.) an, die für Conni Müller eingesprungen war. Hier belegte das Damenteam den neunten Platz und sie haben sich damit bereits für die Meisterschaft in 2025 einen Setzplatz erspielt.
Was vor 10 Jahren mit bloßem Ausprobieren begann, brachte Elfi Bargmann in diesem Jahr zur Deutschen Boule-Meisterschaft, in Berlin.
Doch von Anfang an.
Reingeschnuppert in den Boulesport hat Elfi Bargmann, gemeinsam mit ihrem Mann Uwe, als vor genau zehn Jahren beim Sportfischerverein Brake, Günter Klinge seine Boulekugeln mitbrachte und zum Ausprobieren anregte. Das hat den Beiden auf Anhieb so gut gefallen, dass sie begonnen haben, auf einem der Plätze an der Bahnhofstraße, neben dem Fußballstadion, zu spielen.
Unter der Leitung des damaligen Trainers Oskar Kuchelmeister (†) lernten sie die Grundlagen des Sports kennen, der seinen Ursprung wohl in Frankreich hat, wobei bereits in der Vergangenheit auch in anderen Ländern Kugeln „geworfen“ wurden.
Noch im gleichen Jahr bestritten sie Freizeitturniere in Nordenham und in Rodenkirchen für den Braker Boule Club 2008. Aus einer Laune heraus besuchten sie einen Tag lang in Varel den Jade Cup, um Diejenigen zu beobachten, die in höheren Liegen spielten. „Da habe ich dann auch gesehen, dass man Kugeln nicht „kullern“, sondern schießen oder legen kann. „Das richtige Halten der Kugeln und die entsprechende Technik und Taktik sind ebenfalls wichtig“, unterstreicht Elfi Bargmann.
Schon ein Jahr später nahm Elfi Bargmann an dem Freizeitliga-Turnier auf dem Schützenplatz, in Hude, teil und erlangte mit dem Petanque Club Oldenburg den ersten Platz, obwohl sie nur spontan für ein fehlendes Teammitglied im Finale eingesprungen war.
Das war ihre erste Medaille, die sie voller Stolz mit nach Hause brachte. Noch im gleichen Jahr trat sie dem Verein „Die Klosterbouler PC Hude“ bei, weil sie das Ziel hatte, Turniere im Ligabetrieb spielen zu können. Grundlage dafür ist eine Vereinslizenz, die man nur als Mitglied über den Verein bekommt.
Mit einem Team, bestehend aus mindestens sechs Spielern – höchstens jedoch 10 Spieler – wurde gegen andere Teams und Vereine der gleichen Liga gespielt. Hude stand 2015 ganz unten in der Bezirksliga und hatte das Ziel, in die Bezirksoberliga aufzusteigen. Dieses Ziel hat der Verein dann in 2018 erreicht.
Im Laufe der Jahre konnte Elfi Bargmann ihr Spiel immer weiter verbessern. „Selbst aktiv zu werden ist das A und O in dem Sport, wenn man besser werden will“, resümiert sie. „Und das Beste ist, dass Boule in jedem Alter gespielt werden kann.“
In 2019 wechselte sie in die Boule Gemeinschaft Bremen, die in der Regionalliga spielte. Mit diesem Verein wurden noch mehr und größere Turniere bestritten, wie Ranglistenturniere und Landesmeisterschaften. In dem Bremer Verein ist sie auch heute noch.
Im vergangenen Jahr wechseltet sie dann mit ihrer Lizenz in den Petanque Club Oldenburg, der auch in der Regionalliga spielt. Das Besondere an dem Oldenburger Verein ist, dass zum Einem die Entfernung kürzer ist, als nach Bremen und dass dort 32 Boule-Bahnen den Spielern und Interessierten zur Verfügung stehen. Ferner werden dort auch Turniere für mindestens 64 Teams ausgerichtet, unter anderem für die Landesmeisterschaft.
Dass Elfi und Uwe Bargmann gemeinsam in Brake spielen, ist im Laufe der Zeit immer weniger geworden, da sie inzwischen nahezu jedes Wochenende im ganzen Bezirk der Regionalliga Nordwest Niedersachsen, von Cuxhaven bis Nordhorn und von Leer bis Osterholz, für ihren Sport unterwegs sind.
Elfi Bargmann, „Es gibt schon Turniere, bei denen ist man gut acht Stunden ständig auf den Beine„Glück gehört natürlich auch dazu und eine gute Kondition ist extrem wichtig“, sagt n. Da kommen so 12 – 15 km zusammen, die man im Turnierverlauf auf dem Platz geht.“
Das Ziel für Elfi Bargmann ist die sportliche Herausforderung und natürlich deutsche Meisterin zu werden. „Das Schöne an dem Sport ist, dass man mit vielen Leuten aus ganz Deutschland zusammenkommt. Es ist wie eine große Familie und wir kennen uns fast alle persönlich.“ Boule ist ein Sport, den Jung und Alt gemeinsam bestreiten können.
Für die Teilnahme an den Turnieren benötigen die Spieler spezielle Turnierkugeln, die größenmäßig für jede Hand passen müssen und einzigartig sind durch ihre aufgedruckte Nummer. Interessierten am Boule Sport gibt Elfi Bargmann mit auf den Weg regelmäßig zu trainieren, bei anderen Spielern zuschauen und einfach mitzumachen. „Dann ist der Spaß auch garantiert und die Erfolge stellen sich nach und nach ein.“ Sie will auf jeden Fall so lange weitermachen, wie es geht. (Text: Kerstin Seeland)