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03.07.2024, Lokalredaktion
„Durch die drei Minuten vor jedem Werk werden sich den Besuchern besondere Seh- und Wahrnehmungserlebnisse erschließen“, versprach die Galeristin Ysabel Sureth einst bei der Sommerausstellung im Jahr 2018. Diese Erlebnisse hatten die Besucher der Privatgalerie in Achterstadt bei jeder Ausstellung, wenn sie sich auf die verschiedenen Werke der Künstler aus aller Welt einließen.
Doch jetzt, nach zehn Jahren, in der die Galerie Ysabel Sureth aufgebaut, erweitert und verschönert wurde, ist am Sonntag, mit der Finissage zur aktuellen Ausstellung „Die Macht der Natur“ von dem Sylter Künstler Ingo Kühl Schluss. Ysabel Sureth wird ihre Privatgalerie in der herkömmlichen Version schließen. „Für mich öffnet sich jetzt ein neues Kapitel“, sagt die Betriebswirtin, die stets die Förderung der Kunst und Künstler als erklärtes Ziel hatte. „In all den Jahren habe ich tolle Künstler kennengelernt und es hat mir auch immer eine große Freude und Spaß bereitet.“ Doch leider sinkt das Interesse an der Kunst beim Publikum. In den Jahren verzeichnete die Galeristin zwar ein treues Publikum, aber auch immer weniger Interessierte zu den Vernissage oder auch Führungen durch die Ausstellungen erschienen sind.
Hinzu kommt, dass es Ysabel Sureth im vergangenen Jahre gesundheitlich nicht gut ging und sie für sich die Reißleine ziehen musste, um auch mit ihren Kräften zu haushalten. Denn eine Ausstellung vorzubereiten kostet viel Kraft und Energie.
In ihrem Refugium in Achterstadt entstand über die Jahre ein Skulpturengarten, der auch bei den Besuchern immer ein Anziehungsmagnet war. Den Traum von einer Kunstoase in einem ruhigen Ort und inmitten von Natur konnte Ysabel Sureth hier umsetzen. Neben dem Wohnhaus, das 2010 erworben und bezogen wurde, war eine Remise, in der nur drei Jahre später bereits die erste Ausstellung stattfand. Drei Jahre später konnte das Gebäude der ehemaligen Schule Achterstadt dazu erworben und mit weiteren Kunsträumen erweitert werden. Künftig werden diese Räumlichkeiten privat genutzt – die Malwerkstatt bleibt so, wie sie ist und der Skulpturengarten wird in Zukunft zeitlich begrenzt geöffnet sein.
In den zehn Jahren gab es nahezu immer eine Sommerausstellung und in 2021 eine Winterausstellung. Die Kunstwerkte waren dabei so vielfältig und vielseitig, wie die Künstlerinnen und Künstler selbst.
„Kunst wird immer eine Herzensangelegenheit für mich bleiben, doch nun verlegen meine Frau und ich unseren Lebensmittelpunkt nach Lanzarote. Wir haben dort ein Haus gekauft und ich werde dort erst einmal wieder Kraft tanken.“ Aufhören, wenn es am Schönsten ist und man noch Zeit hat, etwas Neues zu beginnen, das ist schon ein Luxus, wenn man genug Zeit hat. Da Ysabel Sureth und auch ihre Frau beide schon Mitte 60 sind, stehen jetzt erst einmal andere Projekte im Mittelpunkt.
Am Sonntag, 14. Juli lädt sie noch zu der Finissage um 17 Uhr ein. Diese geht dann langsam in ein Abschiedsfest über, bei dem die Klezmerband KlezFez aus Berlin für die musikalische Unterhaltung sorgt.
Ein großes Dankeschön geht an die Menschen, die Ysabel Sureth lange begleitet haben und begeistert waren. „Das hat mich stets aufs Neue motiviert“, sagt sie. Das Gleiche gilt auch für die Künstler, mit denen sie auch heute noch teilweise Kontakt hat. „All das erfüllt mich immer mit Dankbarkeit.“ (Foto und Text: Kerstin Seeland)
Wann: 14.07.2024, 17:00 Uhr
Wo: Achterstädterstraße 10 und 11, 26936 Stadland