31.08.2024, Lokalredaktion
Ein halbes Jahrhundert gibt es inzwischen die Weser-Apotheke von Jürgen Boom. Wenn das kein Grund zum Feiern ist. Das dachte sich auch der Inhaber selbst und lädt all Diejenigen ein, die sich der Apotheke und ihm selbst verbunden fühlen, gemeinsam zu feiern. Los geht es am Sonnabend, 31. August 2024, um 13 Uhr, in Dragi’s Brasserie, in der Mitteldeichstraße 31, 26919 Brake. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.
50 Jahre – von damals bis heute
Die erste Apotheke gründete Jürgen Bloom am 1. September 1974 in der Bahnhofstraße 91, nur ein Haus neben dem heutigen Standort. Zuvor arbeitete er unter anderem als angelernter Koch und fuhr auch zur See. „Als Apotheker konnte ich beides verbinden, die Kreativität des Kochs und der Umgang mit Menschen.“
1992 erfolgte der Umzug an den heutigen Standort. Seinerzeit hat er mit einer Apothekenhelferin begonnen. In den ersten Jahren fing Klaudia Stratmann als Pharmazeutisch-Technische Assistentin in der Apotheke an. Im April 2023 ging sie in Rente. In Spitzenzeiten beschäftigte die Weser-Apotheke bis zu 12 Mitarbeiter, heute sind es vier Mitarbeiterinnen: Caroline Kunst, Nicole Decker, Caroline Seelig und seine Ehefrau Birgit Boom.
„Ich bin für Kontinuität“, sagt Jürgen Boom, der noch heute in seiner Apotheke das erste Mobiliar hat.
Dies hat er seinerzeit aus zwei alten Apotheken aus Rastede und Recklinghausen geholt und für die Apotheke in Brake, auf seine Bedürfnisse entsprechend selbst zusammen gebaut hat. Kontinuität heißt für Jürgen Boom, der noch immer Spaß am Beruf hat, so lange in der Apotheke zu arbeiten, wie es geht. „Bis man mich mit den Füßen voran hinausträgt“, sagt er mit einem Schalk im Nacken.
Vom Eigenbau bis zur Digitalisierung
Vieles hat sich im Laufe der Jahre verändert. Vor allem jedoch die Bestellungen der Medikamente. War es früher noch so, dass „vom Block aus“ über das Telefon die Bestellung an den Großhändler aufgegeben wurde, danach folgten Bestellungen über Lochkarten, die per Computer ausgelesen und die Ergebnisse an den Großhändler übermittelt wurden. Heute geht alles gemäß dem „Point of sale“. Medikamente, die benötigt werden, werden einfach gescannt und die Bestellung erfolgt automatisch. „Heute gibt es schon alle zwei Stunden neue Medikamentensendungen“, sagt Jürgen Boom. Dies ist natürlich ein besonderer Service für die Kunden, von denen er vor allem im Norden viele Stammkunden hat. Jürgen Boom ist mit Sicherheit ein Unikat unter den Apothekern, da er auch gern Plattdeutsch spricht.
Über all die Jahre hinweg ist Eines jedoch immer gleich geblieben: Die Beratung der Kunden. „Es ist das Wichtigste in meinem Beruf und nimmt einen immer größeren Stellenwert ein“, betont Jürgen Boom, „Das Internet bietet nur verallgemeinerte Infornmationen und es fehlen die naturwissenschaftlichen Grundlagen, diese zu beurteilen.“ Auch die Bandbreite der Medikamente hat sich in den Jahren nahezu verdoppelt. Daher ist Weiterbildung im diesem Bereich nicht nur wichtig, sondern Pflicht für den Apotheker. Mit allen Ärzten und Pflegediensten vor Ort pflegt die Apotheke eine gute Zusammenarbeit.
Noch immer bietet Jürgen Boom mit seiner Apotheke regelmäßig, alle sechs Wochen einen Notdienst am Wochenende – abwechselnd mit seinen Apothekerkollegen – von der Nordsee bis zur Hunte an. Hinzu kommen in regelmäßigen Abständen auch noch Nachtdienste.
Engagement in Brake
Jürgen Boom ist ein sehr geselliger Mensch, der den Kundenkontakt liebt und sich in vielen Vereinen aktiv und auch passiv engagiert. „Gerade die berufliche Aktivität mit vielen Menschen in Brake hat mich auch dazu gebracht, mit ehrenamtlich zu engagieren“, sagt Jürgen Boom. Und daher ist er heute wohl auch das dienstälteste Mitglied der DLRG Brake, zudem Mitglied im Shanty-Chor Bootsmannkaffee, im Tennisverein des Sportvereins Brake, beim Braker Schützenverein, dem Heimatbund, dem Bürgerverein Boitwarden, dem Old Table, dem Verein Lebenshilfe Wesermarsch für Menschen mit Behinderungen und der SPD. Fotos und Text: Kerstin Seeland