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12.12.2024, Lokalredaktion
Viele Jahre währt schon die Diskussion um die Zukunft des maroden Rathausturms in Nordenham. „Es ist an der Zeit endlich Nägel mit Köpfen zu machen und eine Lösung umzusetzen“ sagt Bürgermeister Nils Siemen und betont: „Entscheidend ist, dass diese nachhaltig ist“. Dies sei dann der Fall so Siemen: „Wenn durch die Lösung die jahrelange Diskussion beendet und neue Räumlichkeiten für alle 41 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Rathausturm bereitgestellt werden.“
Im letzten Jahr stand die Frage des Rathausturms bereits kurz vor dem Abschluss. Nachdem sich Bürgerinnen und Bürger im Rahmen eines Workshops für die von Bürgermeister Siemen favorisierte Errichtung eines Stadthauses auf der Brachfläche in der Innenstadt ausgesprochen hatten, hatte die Mehrheit des Rates ebenfalls dafür votiert. Das Stadthaus sollte neben dem Rathaus auch weitere Angebote wie z. B. barrierefreies Wohnen, die Stadtbibliothek und ein Café beinhalten. Es stand sogar
eine Förderung für einen Stadtsaal in Aussicht, in dem die Veranstaltungen aus der Friedeburg hätten einziehen können. Zur Umsetzung kam es aber nicht, da die Kommunalaufsicht des Landkreises Wesermarsch der Stadt aus finanziellen Gründen die Genehmigung versagte.
„Rat und Verwaltung haben danach noch einmal sämtliche Varianten einem Wirtschaftlichkeitsvergleich unterzogen“ berichtet Bürgermeister Siemen: „Im Ergebnis schlagen wir die Umsetzung eines Teilneubaus für 41 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Innenstadt vor.“ Kämmerer Sven Hinderks ergänzt: „Der Teilneubau hat sich als wirtschaftlichste Lösung herausgestellt. Er ist günstiger als ein Anbau am Rathaus
oder eine Turmsanierung.“
Die vorgeschlagene Lösung findet bei den Mitgliedern des Stadtrats großen Zuspruch: „Die Signale aus der Politik für den Teilneubau in der Innenstadt sind positiv“ sagt Bürgermeister Siemen: „Das Charmante an der Lösung ist auch, dass wir uns die Option zu einer späteren Gesamtlösung an dieser Stelle offenhalten.“ In Abhängigkeit von der finanziellen Lage der Stadt könne der Teilneubau zukünftig um weitere Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger ergänzt werden. Dazu zähle jedoch nicht die
Friedeburg. Hier hat die Politik die ersten Gelder für die Sanierung freigegeben, so dass ein Standortwechsel nun nicht mehr sinnvoll sei. Für den Standort des Rathauses am Peterleeplatz spricht laut Bürgermeister Siemen auch, dass dadurch die Baulücke in der Innenstadt geschlossen und das Zentrum belebt und attraktiv gestaltet wird.
Die Stadtverwaltung setzt nun auf die Zustimmung der Kommunalaufsicht für das Vorhaben. „Wir befinden uns in konstruktiven Gesprächen“ sagt der Kämmerer Hinderks. Die Erstellung des Wirtschaftlichkeitsvergleichs wurde in Abstimmung mit der Kommunalaufsicht des Landkreises Wesermarsch erstellt. Die Kommunalaufsicht hatte zudem gefordert, dass geprüft wird, ob eine Sanierung und Weiternutzung des Turms wirtschaftlich ist. Daraufhin beauftragte die Stadt das Ingenieurbüro Jörg
Hullmann und die Ingenieurin Nicola Jacofsky mit der Erstellung eines unabhängigen Gutachtens. Dieses wurde im Bauausschuss am 4.12.2024 vorgestellt und bekräftigt die Wirtschaftlichkeitsberechnungen der Stadt: „Der Turm hat sein Nutzungsende erreicht. Eine Sanierung ist unwirtschaftlich“.
Die abschließende Beurteilung der Wirtschaftlichkeitsberechnungen durch die Kommunalaufsicht steht noch aus. Kämmerer und Bürgermeister sind optimistisch, dass die Kommunalaufsicht zum gleichen Ergebnis kommt: „Denn mit dem Teilneubau soll Steuergeld nachhaltig investiert werden. Außerdem besteht Einigkeit darüber, dass endlich eine Lösung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathausturm her muss, die dort unter nicht hinnehmbaren Arbeitsbedingungen tätig sind.“ Bürgermeister Nils Siemen fasst zusammen: „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Bürgerinnen und Bürger sollen ein modernes und barrierefreies Rathaus erhalten, das die Grundlage für eine leistungsfähige Verwaltung bietet.“ (pm/lr)
Titelfoto Yvonne Solbrig/Stadt Nordenham: Bürgermeister Nils Siemen und Kämmerer Sven Hinderks schlagen einen Teilneubau des Rathauses für 41 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Innenstadt vor: weil es die wirtschaftlichste Lösung ist.