Sie können uns unterstützen
05.01.2025, Lokalredaktion
Die Christuskirche Brake-Nord wurde am Sonntag entwidmet. Zahlreiche Besucher wohnten diesem letzten Gottesdienst bei, der von Bischof Thomas Adomeit, der Kreispfarrerin Christiane Geerken-Thomas sowie den beiden Pastoren Martin Röker und Dirk Jährig gehalten wurden.
Der Grundstein für den Bau der Christuskirche Brake-Nord, die auch das „Zelt Gottes“ genannt wurde, erfolgte am 1. Dezember 1963 durch Pastor Hans-Wilhelm Meyer, in Anwesenheit von vielen Brakern. Die Kirchengemeinde Brake-Nord gab es seit dem 1. Januar 1964 und am 28. Februar 1965 erfolgte der erste Gottesdienst.
Ralf Scholz-Wieners übernahm 1991/92 die Pfarrstelle von Hans-Wilhelm Meyer. Holger Rauer wirkte von 1992-1999. Anschließend kam Thomas Meyer auf die Pfarrstelle, die er 2007 verließ, um in seine Heimatstadt Delmenhorst zurückzugehen. Danach war das Amt zweieinhalb Jahre von Edgar Rebbe besetzt. 2010 bis 2023 war Christian Egts der letzte Pfarrer in Brake-Nord. Seit dem 2. Dezember 2019 war die Christuskirche geschlossen, da durch zahlreiche bauliche Mängel dort keine Veranstaltungen mehr konnten.
Am 1. Februar 2023 hat der Gemeindekirchenrat der Kirchengemeinde Brake beschlossen, die Christuskirche und das Gemeindezentrum in Brake Nord aufzugeben, da eine Sanierung nicht mehr möglich war. Der Oberkirchenrat hat dann in seiner Sitzung am 19. November 2024 dem Entwidmungsantrag zugestimmt. Der Rückbau soll nun in naher Zukunft beginnen. Mit der Entwidmung, die die Kreispfarrerin Christiane Geerken-Thomas verkündete, endet ein Stück Braker Geschichte. „Dennoch bleibt hier in Brake Nord Kirche sichtbar und lebendig, denn in unserer Kindertagesstätte Arche Noah werden weiterhin biblische Geschichten und christliche Lieder gesungen und es werden Gottesdienste abgehalten“, betonte die Kreispfarrerin.
„Fast 60 Jahre lang haben sich die Menschen in der Christuskirche versammelt, um miteinander Gottesdienst zu feiern“, sagte Pastor Dirk Jährig, „Es schmerzt sehr, dass es hier jetzt keinen Gottesdienst mehr geben wird.“ Die vielen baulichen Mängel können nicht mehr behoben werden und der Kirchenrat hatte keine andere Wahl, als schweren Herzens die Entwidmung zu beantragen.
„Es gibt jedoch viele Erinnerungen an die Zeit in der Christuskirche“, meinte Dirk Jährig, „Wir haben Gottesdienste gefeiert, Menschen sind hier getauft, konfirmiert und kirchlich getraut worden. Wir haben gebetet und Hoffnung geschöpft, wir haben miteinander gefeiert und gesungen. Heute nehmen wir Abschied vom Gemeindehaus und vom Pfarrhaus.“
„Für mich ist heute auch ein schwerer Tag, weil die Christuskirche Brake-Nord auch ein Stück meiner Familiengeschichte ist. Die Kirchengemeinde Brake-Nord war immer eine sehr lebendige Gemeinde, es wurde hier viel geleistet und es schmerzt, dass wir diese Kirche heute entwidmen und dass diese Kirchengemeinde nicht mehr Bestand haben wird“, sagte Bürgermeister Michael Kurz. Er dankte allen, die sich in der Kirchengemeinde engagiert haben. „Es hat einfach Spaß gemacht, Mitglied dieser Gemeinde gewesen zu sein. Auch wenn die Christuskirche mit dem heutigen Tag Vergangenheit ist, wird aber die Kirchengemeinde Brake weiterleben und das ist auch gut so.“
„Der Tag heute ist zwar gekennzeichnet von Trauer, hat uns aber auch Hoffnung gemacht“, sagte Bischof Thomas Adomeit, „Die Christuskirche war mehr als nur ein Gebäude, sie war ein Ort des Hörens und dem Empfangens. Dennoch ist ein Bauwerk nicht für die Ewigkeit geschaffen.“
Entwidmet wurde nicht nur das Gebäude, sondern auch das gesamte Inventar. Die Osterkerze, das Orgelpositiv und das Lektionar werden künftig in der St. Bartholomäuskirche in Golzwarden sein, das Kreuz und zwei Altarkerzen werden ihren Platz in der KiTa Arche Noah bekommen, das Parament, zwei Altarkerzen und die Altarbibel wechseln in die Stadtkirche und das Taufbecken und das Abendmalgeschirr kommen in die Friedrichskirche Hammelwarden.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von der Braker Kantorei, unter der Leitung von Kreiskantor Gebhard von Hirschhausen, und dem Chor New Voices, unter der Leitung von Christoph Hartz, begleitet. (Fotos und Text: Kerstin Seeland)