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16.12.2024, Lokalredaktion
Der letzte Vorhang ist gefallen. Das letzte Mal hat das Ensemble der Niederdeutschen Bühne Brake das Weihnachtsstück „Der Zauberlehrling rettet das Weihnachtsfest“ gespielt. Und für Familie Dehnbostel bedeutet dies, sich jetzt in Ruhe und die Weihnachtstage zu freuen. Denn seit vielen Wochen war die ganze Familie im Theaterfieber.
Es war das erste Mal, dass alle sechs Familienmitglieder gemeinsam in einem Stück mitspielten. Mama Sabine als Souffleuse, Papa Björn als Weihnachtsmann und die Kinder Maya und Mats als Weihnachtswichtel, Mette (Borsti) und Marit (Sture). Aber das ist schließlich auch kein Wunder, denn das Theaterspielen liegt den Kindern wohl in den Genen, haben sich ihre Eltern doch beim Theaterspielen kennen- und lieben gelernt.
Drehen wir die Zeit einmal zurück zu „Die Biene Maja“, dem Weihnachtsstück der Niederdeutsche Bühne Brake aus dem Jahr 2005. Hier hat es zwischen Sabine und Björn Dehnbostel gefunkt. Die Beiden kannten sich jedoch schon von anderen Theaterstücken, in denen sie mitgewirkt hatten. In „Biene Maja“ war Sabine Souffleuse und Björn hat den Willi gespielt. Dann ging alles relativ schnell – in 2007 wurde geheiratet und 2008 wurde Tochter Maya geboren in Anlehnung an das Stück „Biene Maja“.
2011 kam Mats zur Welt und 2014 die Zwillinge Mette und Marit. Als Björn dann später wieder auf der Bühne stand, musste er immer zwei Kinder mit zur Probe nehmen und zwei blieben zu Hause bei Sabine. So schnupperten die Kinder von klein auf Theaterluft. Und es dauerte auch nicht lang, da standen sie schon auf der Bühne. Maya hat 2014 beim „Dschungelbuch“ mitgewirkt, in 2017 bei „Urmel aus dem Eis“ und 2018 bei „Pettersson und Findus“. Ihr Bruder Mats war 2018 ebenfalls bei „Pettersson und Findus“ dabei und die Zwillinge standen erstmals gemeinsam bei dem Stück in diesem Jahr auf der Bühne.
„Ich wollte so gerne dass alle Familienmitglieder einmal gemeinsam spielen und habe die Kinder gefragt“, erzählt Björn, „Und alle haben gleich zugesagt.“ Nachdem sie alle ihre Zustimmung zum gemeinsamen Spiel gegeben hatten, wurde es den Kindern so richtig bewusst, was auf sie zukommt, nämlich Text lernen und bei allen anstehenden Proben dabei zu sein. „Das bedeutete für die Vier auch, auf andere Sachen während dieser Zeit zu verzichten“, sagt Sabine, „So mussten die Hobbys Fußballspielen, Basketballspielen, Voltigieren und auch alles andere zurückstehen.“
Währen der letzten Wochen waren sie bei unterschiedlichen Szenen und hin und wieder alle gemeinsam bei den Proben dabei. Die meisten Proben hatte Sabine als Souffleuse zu absolvieren. Die Kinder probten unterdessen mit dem Fleutjepiepen. Gerade die Zwillinge Mette und Marit hatten viel Text zu lernen. „Mette hatte den Text schnell drauf, bei Marit dauerte es etwas länger“, sagt Björn. Ihm selbst ist das Textlernen in diesem Jahr auch ziemlich schwer gefallen. „Ich hatte erst drei Wochen vor der Premiere den Text komplett drauf“, erinnert er sich.
Wenn die Eltern darüber nachdenken, wie es war, mit den Kindern gemeinsam Theater zu spielen meinen beiden, dass es richtig cool war, wie sich die Kinder auf der Bühne verhalten haben. „Sonst war die Familie immer getrennt beim Theaterspielen und jetzt haben wir ein gemeinsames Erlebnis“, bringt es Sabine auf den Punkt, „Sonst hat ja jeder auch seine eigenen Freizeitbeschäftigung, da ist man nicht mehr so oft gemeinsam unterwegs, aber beim Theaterspielen jetzt, war das etwas ganz Besonderes.“
Für die Kinder war das Coole an dem gemeinsamen Erlebnis, vor allem, dass es nach den Proben gemeinsam irgendwohin zum Essen ging, statt nach Hause, um dort Abendbrot zu essen.
Jetzt, nachdem die letzte Vorstellung gespielt ist, ist Maya schon traurig das jetzt Schluss ist. Gerade ihr hat der Zusammenhalt der Mädchen, mit denen sie gespielt hat und die alle aus dem 11. Jahrgang stammen, viel Spaß gemacht. Sie vermisst auch die tolle Atmosphäre hinter der Bühne und den Zusammenhalt der Akteure untereinander, „Es ist auch toll, wenn man so auf der Bühne aus sich heraus gehen kann, weil man einfach eine Rolle spielt“, sagt Maya. Mette hat vor allem der Applaus gefallen, als Zeichen dafür, dass die Zuschauer sich gefreut haben. Auf jeden Fall hat die Familie ein tolles gemeinsames Erlebnis und wer weiß, vielleicht stehen die sechs Dehnbostels doch irgendwann noch einmal gemeinsam auf der Bühne. (Fotos: privat – Text: Kerstin Seeland)