Sie können uns unterstützen

11.02.2025, Lokalredaktion
Der SPD-Ortsverein Nordenham und die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Nordenham äußern ihre Sorge und ihr Unverständnis über die aktuelle Diskussion um die Krankenhauslandschaft in der Wesermarsch.
Hatte das Land Niedersachsen früher noch verlangt, dass das St. Bernhard Hospital in Brake und die Helios-Klinik in Nordenham vor einer Entscheidung über Fördermittel in Gespräche über die künftige Krankenhausstruktur in unserem Landkreis eintreten sollen, so soll es jetzt wohl ganz schnell gehen: Mit der Übergabe des Förderbescheids für das Braker Krankenhaus im Januar dieses Jahres verkünden der niedersächsische Gesundheitsminister Dr. Philippi und unsere beiden Landtagsabgeordneten Karin Logemann und Björn Thümler von oben herab und vorbei an Kreistag und am Willen der Bevölkerung der nördlichen Wesermarsch, dass Brake der zentrale Standort für ein Wesermarsch-Krankenhaus sein und die nördliche Wesermarsch als Trostpflaster eine „Mini-Klinik“ in Nordenham erhalten solle. Sie wollen vollendete Tatsachen schaffen. Warum? Vielleicht trauen sie ihrer eigenen Förderentscheidung nicht so recht. Anders lässt sich diese Kehrtwende nicht verstehen.
Seit Langem bekannte Fakten werden bei diesem womöglich von langer Hand geplanten Coup ausgeblendet: Der Helios-Klinik ist es gelungen, sich finanziell zu stabilisieren. Ein ganzes Stockwerk in einer modernen Klinik steht als Ausbaureserve zur Verfügung. Nordenham als größte Kommune in der Wesermarsch mit Tausenden Industriearbeitsplätzen braucht ein nahes Krankenhaus für Arbeitsunfälle. Man soll mit einem Hinweis auf die Verschwendung von Steuermitteln vorsichtig sein: Aber 53 Mio. € für den Neu- und Umbau in Brake auszugeben, wenn wenige Kilometer entfernt eine moderne Klinik steht, ist schon fragwürdig.
Die SPD in Nordenham begrüßt daher ausdrücklich, dass die Helios-Klinik ihr volles Leistungsspektrum beim Ministerium anmelden will und sich daher zum Klinikstandort Nordenham bekennt. Sie steht an der Seite der Beschäftigten des Nordenhamer Krankenhauses, die in unverantwortlicher Weise in Ängste um ihre Jobs getrieben werden. Das Land Niedersachsen wird aufgefordert, in einen echten Dialog mit allen Verantwortlichen für eine zukunftsfähige Krankenhauslandschaft in der Wesermarsch zu treten. Die SPD in Nordenham setzt hierbei auf einen Schulterschluss mit allen politischen Fraktionen in der nördlichen Wesermarsch. (pm/lr)