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29.05.2025, Lokalredaktion
Nach einer langen Busfahrt kamen 33 deutsche Freunde aus Stadland freudestrahlend in Berneval le Grand an und wurden von einer genauso strahlenden Gruppe französischer Freunde mit einem Strauß Maiglöckchen, passend zum ersten Mai, begrüßt. Die vier weiteren deutschen teilnehmenden Gäste waren bereits mit ihren PKWs sicher angekommen und hatten sich in die französische Gruppe eingereiht. Sie hießen die anderen Teilnehmer ebenfalls willkommen. Im Nu bildete sich ein großer Pulk mit Küssen und Umarmungen, die sieben neuen Freunde aus Deutschland waren sofort in den Freundeskreis aufgenommen.

Gemeinsam ging es nun in den Saal Beltrame und zu den gedeckten Tischen. Nach einem Aperitif wurden die deutschen Gäste vom französischen Bürgermeister Patrice Philippe begrüßt. Als Gastgeschenk hatte der Stadlander Freundeskreis ein selbstgebautes Insektenhotel, als Symbol für das friedliche Miteinander von Franzosen und Deutschen, mitgebracht. Der nunmehr 80-jährige europäische Frieden, nach Ende des Zweiten Weltkriegs, ist der Nährboden für die schon 35 Jahre währende Partnerschaft zwischen Stadland und Petit-Caux.

Bei leckerem Essen, das die französischen Freunde selbst vorbereitet hatten und guten Gesprächen gab es reichlich Zeit, das Wiedersehen ausgiebig zu feiern, bevor es nach einem langen Tag zur Übernachtung in die Gastfamilien ging.

Am frühen Morgen des 2. Mai fuhren die Teilnehmer aus Stadland mit zwei Bussen nach Rives-en-Seine, um dort das Museum „Muséoseine“ zu besuchen. Hier erfuhren sie, auch Dank einer ausgezeichneten deutschen Führung, auf originelle und interaktive Weise. viel über die Geschichte des Flusses Seine und die Schifffahrt zwischen Le Havre und Rouen. Zum Abschluss des Ausflugs hatten die Teilnehmer ein gemeinsames Mittagessen in einem Restaurant mit Blick auf die Seine.

Dann fuhren sie nach Petit-Caux zurück und besuchten dort die Ziegenfarm „La Petite Caulette“ in Tourville la Chapelle. Die Teilnehmer genossen den entspannten Umgang mit den Tieren und wurden anschließend zu einer Kostprobe verschiedener Ziegenkäsesorten eingeladen.
Am folgenden Tag stand der Vormittag zur freien Verfügung, mit der Gastfamilie gemeinsam etwas zu unternehmen, beispielsweise einen Ausflug auf den Wochenmarkt in Dieppe. Später am Tag traf sich eine Gruppe Wanderlustiger, um die Landschaft von Petit-Caux kennenzulernen.
Abends gab es ein Meeting des deutsch-französischen Freundeskreises vor dem Rathaus in Saint-Martin-en-Campagne, um die Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Ende des Zweiten Weltkrieges zu begehen. Eine Dudelsack-Kapelle führte den Zug zum Ehrenmal an. Es folgten die Fahnenträger der Veteranenverbände, dann die Bürgermeister und ihre Vertreter. Die Freundeskreisfahne wurde von den beiden Vorsitzenden Nataly Delétoille und Petra Leifert getragen. Ihr folgten die zahlreichen Mitglieder. Es wurde der Opfer des Zweiten Weltkriegs gedacht und dazu Blumengestecke am Mahnmal niedergelegt. In ihren Reden betonten Vincent Prudhomme und Stadlands stellvertretender Bürgermeister Hans Schwedt die gemeinsame Verantwortung für eine friedvolle Zukunft.

Kranzniederlegung zum Gedenken des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges: Nach dieser ergreifenden Zeremonie waren alle Teilnehmenden zum Aperitif im Saal Beltrame in Berneval eingeladen. In dem festlich geschmückter Saal war für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Livemusik und Tanz, Bilder vom Treffen der beiden Partnerschaftskomitees in Straßburg, begleiteten ein abwechslungsreiches Abendprogramm. Gefördert wurden die Begegnungen in Straßburg und in Petit-Caux durch den Deutsch-Französischen Bürgerfonds.
Eine besondere Überraschung hatte Nataly Delétoille vorbereitet. Aus Stadland und Petit-Caux war Sand mitgebracht worden, der von beiden Bürgermeistern in einem Gefäß gefüllt und vermischt wurde. Dies soll die tiefe, 35 Jahre währende Freundschaft symbolisieren. Auf der Bühne wurden noch einmal alle Mitglieder der beiden Partnerschaftskomitees vorgestellt und Gastgeschenke überreicht. Abschließender Höhepunkt war ein grandioser Geburtstagskuchen mit Tischfeuerwerk und Geburtstagslied: „Joyeuse Anniversaire“ – „Zum Geburtstag viel Glück“. Der Abschied am nächsten Morgen war früh und voller Zuversicht auf ein baldiges Wiedersehen. Ein Letztes Gruppenbild vor dem Rathaus, dann ging es auf die Reise. Das Insektenhotel fand am folgenden Montag seinen Platz auf dem Place de la Tollerance in Saint-Martin-en-Campagne.(Text: Birgit Brodde/lr – Fotos: Christian Bellêtre, Birgit Brodde, Petra und Meinolf Leifert)