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13.10.2024, Lokalredaktion
Welthospiztag 2024 – Veranstaltung im Borgstede & Becker Haus
„Vielfalt im Hospioz“ lautete das Motto der gemeinsamen Veranstaltung des ambulanten Hospizdienstes der Diakonie Wesermarsch und des Fördervereins Stationäres Hospiz Wesermarsch, am Sonnabend, im Borgstede & Becker Haus. Dass in der Trauer- und Hospizarbeit auch viel gelacht wird, das zog sich an diesem Abend wie ein roter Faden durch das Programm.
Frauke Renken, Koordinatorin im Ambulanten Hospizdienst, begrüßte gemeinsam mit ihrer Kollegin Diana Frerichs und dem Vorsitzenden des Fördervereins stationäres Hospiz Wesermarsch, Udo Stallkamp, die 60 Besucher. Grußworte hielten an diesem Abend der Diakoniepfarrer Ingmar Hamann, den diesen Tag als einen Tag zum Feiern bezeichnete sowie der stellvertretende Landrat Horst Kortlang. Er drückte seine Hochachtung vor all Denjenigen aus, die diese Arbeit in der Wesermarsch leisten. MdL Karin Logemann (SPd) freute sich, dass mit dem stationären Hospiz eine weitere tolle Möglichkeit geschaffen wird, solch eine Arbeit zu leisten. Die stellvertretende Bürgermeisterin Ursula Schinski meinte, dass die Hilfe für die Menschen auf ihrem letzten Weg geleistet werde, eine Leistung an der Gesellschaft sei. Es sei toll, dass solch eine Möglichkeit geschaffen werde, ein stationäres Hospiz in der Wesermarsch zu initialisieren.
Dass Hospiz Vielfalt bedeutet, davon konnten sich die Besucher bei dem Auftritt des Spontantheater Bumerang gleich im Anschluss überzeugen. Die Darsteller Schlaggi und Jonas kreierten mithilfe der Anwesenden, zunächst zum Aufwärmen, Szenen in Geschäften, die man vor einer Seereise aufsucht. Apotheke, Segelmacher, Boutique, Hutmacher, Reisebüro und natürlich einen Weinhändler. Sie flogen von Szene zu Szene und knüpften in ihren Handlungen und ihrer Gestik immer wieder dort an, wo sie zuletzt verharrten. Und so gab es dann ‚gestreckte Medikamente‘ gegen Seerochen, eingefettete Hüte und natürlich auch eine Erklärung, was Kreuzfahrt denn bedeutet.

Im Laufe des Abends wollten Schlaggi und Jonas ein Hospiz eröffnen, mit einem Alleinstellungsmerkmal. Die Besucher ließen sich nicht lange bitte und es wurden: Kindergarten, Sterben bis zur Urne unter dem Motto „Früh übt sich“ genannt. Die beiden Schauspieler legten sich noch auf, die Szenen in verschiedenen Sprachen wie Deutsch und irgendein Dänischkauderwelsch zu spielen. Kaum hatten sie alle vom Lachen erholt, ging es schon weiter mit dem, was Menschen in ihrem Leben noch erledigen wollen: Lamborghini fahren und ein Tandemsprung. Alles wäre ja so einfach, wenn nicht Schlaggi und Jonas Bruder und Schwester wären, die Eifersucht, Zorn, Ärger, Neid, Mordlust, Freude, Glück, Hingabe, Liebe und Musikalität in ihr Spiel einbauen mussten. Da wurde dann auch der harte Bart, bedingt durch Mutters Gene thematisiert.
Eine besondere Herausforderung war es für Jonas, nur durch Schlaggis Hände herauszufinden, welche Erfindung er gerade dem Publikum präsentierte. Und so lavierte er sich durch den Erfinderdschungel, um am Ende, sehr zur Freude des Publikums einen Sessel mit Rollen, hergestellt aus recycelten Plastikflaschen mit Dampfmaschinenantrieb zu benennen. Auch gab es Trauersprüche vom Publikum, die in die fröhliche Situation einer Hochzeit eingebaut wurde. Da bekam „Der Tod kann eine Erlösung sein“ auf einmal eine ganz neue Bedeutung. Auch unterschiedliche Trauerriten, wie das Schnaps trinken, Butterkuchen essen, auf dem Grab tanzen oder die Asche in die Eieruhr füllen wurden thematisiert. Aber stets so, dass die Besucher ständig etwas zum Lachen hatten. Selbst musikalisch und gesanglich hatten die beiden Darsteller etwas zu bieten und das Publikum erlebte einen kurzweiligen, amüsanten Abend mit dem Spontantheater Bumerang. Fotos und Text: Kerstin Seeland
Wann: 12.10.2024, 17:30 Uhr
Wo: Breite Straße 9, 26919 Brake