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06.02.2025, Lokalredaktion
Auch wenn das Mühlencafé aller Voraussicht nach erst Anfang März wiedereröffnen kann, da die Umbau- und Sanierungsarbeiten im Sanitärtrakt des Kulturzentrums noch eine Weile andauern werden, eröffnen wir trotzdem am Freitag, 28. Februar die nächste Ausstellung in Mühle und Café. Die Gäste der Vernissage müssen dann ausnahmsweise die Toilette im Müllerhaus benutzen. Das Kulturteam ist jedoch gerne behilflich, falls sich Rollstuhlfahrer*innen unter den Besucher*innen befinden sollten.
Schönheit – ganz still
Im 17. Jahrhundert malten Künstler*Innen Wertgegenstände, Früchte, erlegtes Wild, seltene Pflanzen, oft auch aus den überseeischen Kolonien und dazu Silber und Glas. Heute sind es Knöpfe, Tassen, Spielfiguren, sogar Plastikeislöffel oder eine Konzertkarte.
Das, was uns wichtig ist, wird gemalt – somit sind Stillleben ein Zeugnis der Zeit.
Diese „Zeitzeugnisse“ von sechs Frauen sind als Malereien, Collagen und Objekte in der Ausstellung: „Schönheit- ganz still“ ab 28. Februar 2025 zu sehen.
Beschäftigung mit leblosen Dingen?
„Die Schönheit der Dinge“ so der Titel der Ausstellung in der Kunsthalle Emden war Impulsgeber und Inspiration für sechs Frauen. Sie beschäftigten sich ein Wochenende lang mit dem Leben der toten Dinge.
Im Barock ließen reiche Auftraggeber prunkvolle Gegenstände, wie Blumen, Früchte, Gläser und silberne Schalen illusionistisch malen, um sich nicht nur kurzzeitig an den mitgebrachten Schätzen aus den überseeischen Kolonien erfreuen zu können. Sorgfältig komponiert erfreuen unsere Augen noch heute Ananas, Schmetterlinge und auch damals so kostbare Blumen wie beispielsweise Tulpen.
Spannend zu sehen, was heute als bildwürdig erachtet wird.
Sechs Frauen brachten im Spätherbst Teekannen, Becher, Vasen, Knöpfe, Schmuck, Äpfel, Zitronen, Flakons und anderes mit. Es wurden Fragen der Komposition erörtert, mal reizte es, die Gegenstände aus der Vogel- oder dann wieder aus der Froschperspektive wahrzunehmen. Mal wurde blind gezeichnet und dann wieder genau hingesehen, anschließend gemalt oder geklebt und auf diese Weise entstanden eigenständige Stillleben.
Die Exponate sind in verschiedensten Techniken von Malerei, Collage bis hin zu reliefartigen Objekten in Mixed Media gearbeitet worden.
Heute sind es nicht die Kostbarkeiten, sondern die Dinge des Alltags, die ins Zentrum rücken.
Somit werden die gezeigten Arbeiten zum Spiegel der je eigenen Wirklichkeit.
Zu sehen sind Werke von:
Evelyn Schultz, Jenny Stachowiak, Kerstin Himmerlich, Maike Cornelius-Bruns, Renate Van de Vlierd und Renate Himmerlich.
Meike Janßen wird in die Ausstellung einführen. (pm/lr)
Titelbild: Evelyn Schultz II
Wann: 28.02.2025, 19:00 Uhr
Wo: Hauptstraße 1, 26936 Stadland - Seefeld