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17.07.2024, Lokalredaktion
Wer in der Straßenmeisterei arbeitet, stellt sich täglich verantwortungsvollen und vielfältigen Aufgaben, um die Sicherheit im Straßenverkehr für die Straßen in eigener Zuständigkeit für alle Teilnehmer zu gewährleisten. Ob das Mähen des Grases, das Wege und Straßenschilder verdecken kann, das Ausbessern von Schlaglöchern auf den Straßen oder der Winterstreudienst, der bereits mitten in der Nacht auf glatten Straßen erfolgt, die Mitarbeiter der Straßenmeisterei sind zur Stelle. Doch neben den täglichen, aktuellen Aufgaben widmen sie sich auch ein bisschen der Historie ihres Jobs: in der Straßenmeisterei Oldenburg sind historische Steine aufgestellt, die von der Entwicklung auf den Straßen erzählen.
Der Grenzstein an Reichsstraßen wurde aufgestellt, um als Markierung der Unterhaltungsgrenze an den damaligen Reichsstraßen zu dienen. Er war bis 1945 in Gebrauch. Heute sind diese Straßen Bundesstraßen und die Kennzeichnung des Beginns oder Endes der Ortsdurchfahrt wird durch Ortsdurchfahrtstafeln (OD-Tafeln) angezeigt. OD-Tafeln markieren die Grenze zwischen „freier Strecke“ und Ortsdurchfahrten, d.h. den Verlauf einer Bundes-, Landes- oder Kreisstraße mit zusammenhängender Bebauung und Erschließungsfunktion für anliegende Grundstücke.
Der Scheitelstein stand an der damaligen Gewölbebrücke über die Tweelbäke im Zuge der alten Reichsstraße Oldenburg-Bremen. Er stammt aus der Zeit Herzog Peter Friedrich Ludwigs und wurde im Jahre 1820 errichtet. Die Brücke wurde am Ende des 2.Weltkrieges gesprengt und der Stein anschließend aufbewahrt.
Die vielseitige Auswahl unterschiedlicher Kilometersteinen stammt von diversen Straßen. Diese Steine wurden bis in die 80er und 90er Jahre genutzt. Die Zahlen auf den Kilometersteinen zeigen den Verlauf der Straße und die jeweilige Position an. Die Kilometersteine wurde Zug um Zug von den Kilometerschildern ersetzt, die demselben Zweck dienten wie die Steine. Vor einigen Jahren wurde das Kilometrierungssystem durch die Stationierung ersetzt. Damit verschwanden nach und nach die Kilometer-Steine/Schilder endgültig. Heutzutage werden entsprechende Stationsleitpfosten aufgestellt.
Die Klassifizierungstafel bezeichnen Landesstraßen, in diesem Fall die Landesstraße 813 im Landkreis Wittmund. Die Kreise werden mit den bei Autokennzeichen üblichen Buchstaben abgekürzt
Leitpfosten werden auch heute noch benutzt und dienen der Kennzeichnung und Begrenzung des Fahrbahnverlaufs. Im Seitenraum aufgestellt waren diese damals noch aus Beton und mussten von Hand gestrichen werden. Heutzutage werden die Leitpfosten fast vollständig aus Kunststoff gefertigt, vereinzelt verfügen sie noch über einen Holzkern.
Um Kurven anzuzeigen oder auf größere Höhenunterschiede neben der Fahrbahn hinzuweisen, wurden damals sogenannte Begrenzungssteine als Sicherung aufgestellt. Für eine bessere Sichtbarkeit wurden diese per Hand gestrichen. Heute verwendet man dafür Schilder.
Für Oldenburger besonders interessant ist der sogenannte „Oldenburgische Fünfkilometerstein“. Er wurde entlang der ehemaligen Reichsstraßen Oldenburg-Diepholz (und weiter nach Leer) und Bremen-Oldenburg (Varel) (früher B 69 und B 75) im Abstand von fünf Kilometern aufgestellt. Der massige Granitstein enthielt den Vermerk über die jeweilige Entfernung zum Zentrum von Oldenburg (Marktplatz). Viele dieser Steine sind heute noch erhalten. Einer befindet sich zwischen dem Landesmuseum und der Graf-Anton-Günther Schule in Oldenburg.
Kein Stein aber trotzdem historisch interessant ist auch der Pfosten der alten Wegezollstelle. Er stand an der Bremer Heerstraße, nahe Haus-Nr. 572, der ehemaligen Gaststätte „Zum alten Zollhaus“. Mehr Informationen zur NLStBV im Internet unter : www.strassenbau.niedersachsen.de (pm/lr)