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11.12.2024, Lokalredaktion
Wenn bei dem gemeinnützigen Verein in Ovelgönne Wünsche von schwerst- und sterbenskranken Menschen eingehen, laufen alle Drähte im Ehrenamt auf Hochtouren. „Wir betreiben diesen Verein mit viel Herzblut und bekommen viel Dankbarkeit und Unterstützung zurück“, sagt der Vorsitzende Mark Castens, der besonders auf ein gut funktionierendes Netzwerk Wert legt. Ob Bremen, Oldenburg, Bremerhaven, Osterholz-Scharmbeck, die Landkreise Wesermarsch, Oldenburg, Delmenhorst, Friesland oder Ostfriesland, der Verein steht mit ambulanten und stationären Hospiz- und Palliativdiensten im Ehrenamt für die Menschen ein.
Viele Menschen haben am Ende ihres Lebens noch einen sehr persönlichen Wunsch, der ihnen so wichtig ist, um zufrieden gehen, oder daraus neue Kraft schöpfen zu können. Besonders wichtig ist die wertvolle Zusammenarbeit mit zahlreichen Piloten oder den DRK Kreisverbänden Bremen, Bremerhaven, Wesermarsch und Delmenhorst, die mit ihren Herzenswunsch-Hospizmobilen dem Verein bei Liegendfahrten ehrenamtlich zur Seite stehen. Auch Fahrdienste, Taxiunternehmen und ausgebildete Palliativpflegefachkräfte stehen dem Verein im Netzwerk zur Verfügung. Oftmals bleiben nur wenige Tage und manchmal nur Stunden, um einen Lebenswunsch zu erfüllen.
Schon jetzt kann der Vereinsvorsitzende auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken und erinnert sich unter anderem daran, dass der Sänger Kevin Russell der Band „Böhse Onkelz“ im März einen Fan im Vareler „Hospiz am Wattenmeer“ und am selben Tag zur gleichen Zeit der Sänger „Der Schulz“ von der Band „Oomph!“ einen Fan im Friedel-Orth-Hospiz besuchte. Auch die Bundeswehr hat den Verein in diesem Jahr, mit Einsätzen von Hubschrauberflügen, unterstützt. Ein junges Paar konnte eine Kreuzfahrt erleben, weil der Verein eine ehrenamtliche Palliativfachkraft dafür zur Verfügung stellen konnte. Aber auch viele Ausflüge, beispielsweise ins Miniatur Wunderland, zu Konzerten oder an die Nordsee und Flüge auf die Inseln zählten dazu.
Die meisten Wünsche sind jedoch bescheiden. So möchten Manche vielleicht noch einmal für ein paar Stunden nach Hause, um sich dort von ihren Familien zu verabschieden. Über fünfzig solcher Wünsche konnte der Verein in diesem Jahr erfolgreich umsetzen, der sich voller Empathie zusammen mit den ambulanten- und stationären Hospiz- und Palliativdiensten engagiert. „Wir übernehmen jede satzungskonforme Wunschanfrage und setzen uns mit voller Energie dafür ein, diesen Menschen eine besondere Freude zu schenken und zu ermöglichen. Selbst an Wochenenden sind wir tätig. Immer ist es ein Wettlauf gegen die Zeit. Fast dreißig Anfragen konnten leider in diesem Jahr nicht mehr erfolgreich abgeschlossen werden.
In diesen Fällen lag es meistens daran, dass uns die Anfragen zu spät erreicht haben.“ In wenigen Fällen verstarben Menschen noch am selben Tag, nach der Wunscherfüllung,“ berichtet Mark Castens. „Dass wir dieses Ehrenamt ausüben dürfen, ist ein großes Geschenk und basiert auf vollem Vertrauen. Nichts geschieht, das wir nicht vorher mit den Betroffenen, deren Angehörigen oder den beteiligten Akteuren abgesprochen haben,“ so Mark Castens.
Der Verein Lebenswunsch finanziert sich aus Mitgliedbeiträgen und hauptsächlich durch Spenden. Kosten für Betroffene und deren Angehörigen entstehen für eine Wunscherfüllung nicht. Der Verein übernimmt die gesamten Kosten, die Planung, führt Telefonate und zahlreichen Schriftverkehr. Nichts wird vom Vorstand unversucht gelassen. Zum Vorstand des Lebenswunsch gehören neben Mark Castens auch Michael Kurz, Peter Löhmann und Peter Schnepper.
Unter www.Lebenswunsch.org aber auch auf Facebook unter „Lebenswunschverein“, auf YouTube oder über Instagram kann sich jeder über die Arbeit des Vereines informieren. Wer dem Verein etwas spenden möchte, kann dies über deren Vereinskonto tun: Raiffeisenbank Wesermarsch-Süd, IBAN: DE 63 2806 1410 00 1144 1300, Bankleitzahl (BLZ): 28061410, BIC: GENODEF1BRN. (pm/lr) Foto Verein: Rundflug über die Nordsee, von Varel aus.