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24.02.2025, Lokalredaktion
Veränderung an der Spitze des Kreisbehindertenbeirates Wesermarsch (KBR): Lukas Handelshauser wurde auf der jüngsten Sitzung in Brake einstimmig zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Der 25-jährige Braker gehört dem Gremium seit Dezember 2023 an. Hier vertritt er auch die Interessen des Sozialwerkes Wesermarsch als eines wichtigen Trägers der Eingliederungshilfe.
„Normal gibt es für mich nicht“
Obwohl noch jung, kann Handelshauser bereits einige Erfahrungen im Bereich der Pflege vorweisen. 2021 schloss er seine Ausbildung zum examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger ab. Seit Oktober 2023 arbeitet der neue stellvertretende KBR-Vorsitzende für das Sozialwerk im Fachbereich Leben und Wohnen. Dort betreut und berät er mehr als 120 Menschen, die in sechs Wohngemeinschaften und einer Wohngruppe leben. Seit 2024 ist Lukas Handelshauser als Pflegesachverständiger, Pflegeberater und Verfahrenspfleger nach dem Werdenfelser Weg tätig.
Handelshauser, der ebenfalls Mitglied des Senioren- und Behindertenbeirates der Stadt Brake ist, bringt sich auch in die Kommunalpolitik ein: In der Wählergemeinschaft Brake (WGB) fungiert er als stellvertretender Vorsitzender.
Zu seiner Mitarbeit im KBR sagt Handelshauser: „Ich möchte denjenigen eine Stimme geben, die nicht unbedingt für sich selbst einstehen können. Denn es lohnt sich immer zu kämpfen.“ Sein Schwerpunkt liege in der Sozialpolitik und der Netzwerkarbeit in der Wesermarsch, so der 25-Jährige. Das persönliche Motto laute dabei: „Mensch ist Mensch und normal gibt es für mich nicht.“
Austausch mit Nordwestbahn-Betriebsrat
Neben der Wahl des stellvertretenden Vorsitzenden wurden auf der Sitzung des Kreisbehindertenbeirates noch weitere Tagesordnungspunkte behandelt. Unter anderem positionierten sich die Mitglieder gegen eine drohende Herunterstufung der Helios-Klinik in Nordenham: „Die Gesundheitsversorgung darf gerade auch im Interesse der behinderten und in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen nicht verschlechtert werden“, betonte der KBR-Vorsitzende Albert Mumme. Er forderte eine Zusammenarbeit der Krankenhäuser in Brake und Nordenham.
Auf dem Programm der Sitzung stand ferner ein Austausch mit Sebastian Rotter. Der Lokomotivführer ist Betriebsratsvorsitzender der Nordwestbahn und Vorsitzender der Ortsgruppe Bremerhaven-Nordenham der Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer (GdL). Aus seiner Sicht hat die Nordwestbahn in der letzten Zeit einige Fortschritte erzielt. Zum Beispiel habe das Unternehmen die Informationen in den Zügen und auf den Bahnhöfen deutlich verbessert. Und fast alle Bahnsteige seien inzwischen so umgestaltet worden, dass Rampen nicht mehr benötigt würden.
Gemeinsam mit dem KBR wolle er jedoch noch vorhandene Schwachstellen aufgreifen, sicherte Sebastian Rotter zu. Der Kreisbehindertenbeirat beschäftigt sich bereits seit langem mit Missständen im Bus- und Bahnverkehr. Dafür wurde sogar ein eigener Arbeitskreis gegründet, der Beschwerdefälle zusammenträgt. (pm/lr – Foto: Thomas Klaus)