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02.07.2024, Lokalredaktion
Viele Gerüchte kursierten in Rodenkirchen, doch nun ist es Fakt: Der Raiffeisenmarkt Rodenkirchen, Am Markt 3, schließt zum 30. September. Ab sofort ist der Markt nur noch vormittags, von 8 bis 12 Uhr geöffnet.
„Die Entscheidung haben wir uns wirklich nicht leicht gemacht“, sagt Dr. Ingo Böning, Geschäftsführer der Raiffeisen-Warengenossenschaft Wesermarsch eG. „Es wurde viel diskutiert und auch nach möglichen Lösungen gesucht.“ Die Situation sieht aber so aus, dass der Standort Rodenkirchen – ursprünglich als Lager für die Landwirtschaft und den Einzelhandel gedient hat – das hat sich im letzten Jahr doch sehr geändert – heute nicht mehr wirtschaftlich ist. Problematisch ist zudem, dass der Raiffeisenmarkt nur über eine Treppe zu erreichen ist und jeder Einkauf von der Rampe den Kunden in den Kofferraum gelegt werden muss, vor allem bei Kunden, die nicht so mobil sind. „Das ist für unsere Mitarbeiter so nicht mehr darstellbar“, betont Dr. Ingo Böning.
Schon vor längerer Zeit gab es die Idee, in dem Nettogebäude, in Rodenkirchen, auf der rechten Seite, in dem einst ein Schlecker-Markt ansässig war, ein rund 400 Quadratmeter großes Areal anzumieten. Probleme waren hier, dass ein Mietvertrag für fünf Jahre bei einer Immobiliengesellschaft geschlossen werden muss und dass ferner keine Sozialräume vorhanden sind. Für die Raiffeisen-Warengenossenschaft hieße dies, dass zunächst große Investitionen umzusetzen, ohne zu wissen, wie es dann in Zukunft weitergeht.
„Wir waren bei Bürgermeister Harald Stindt und hatten überlegt, ob es andere Möglichkeiten gibt, den Raiffeisenmarkt in Rodenkirchen, an einem anderen Standort, anzusiedeln“, berichtet Dr. Ingo Böning. Überlegungen dahingehend, auch den in Ovelgönne ansässigen Betrieb Folter mit nach Rodenkirchen zu nehmen, ließen sich jedoch nicht umsetzen. Ferner wurde mit den Einzelhändlern vor Ort gesprochen und gemeinsam mit dem Bürgermeister nach einer Lösung gesucht. Von den ansässigen Einzelhändlern war keiner bereit, mit in den Netto-Markt zu gehen, da jeder von den Einzelhändlern sein Unternehmen im eigenen Haus hat und in dem Netto-Gebäude Miete zahlen müsste.
Somit wird es ab dem 30. September kein Raiffeisenmarkt mehr in Rodenkirchen geben. Das Gute jedoch ist, dass die vier Mitarbeiter in anderen Raiffeisenmärkten unterkommen, denn dort werden sie dringend gebraucht. So wechselt der Marktleiter Eric Kabernagel in den Markt nach Hahn-Lehmden und die drei anderen Mitarbeiter gehen nach Strückhausen beziehungsweise Eckfleth.
„Gestiegene Lohnkosten und Energiekosten und auch der erhöhte Verwaltungsaufwand lassen es nicht zu, diesen Standort in Rodenkirchen zu lassen“, unterstreicht Dr. Ingo Böning. Wir würden uns jedoch freuen, wenn viele Rodenkircher den Weg nach Brake finden. Der Raiffeisenmarkt in Brake, an der Weserstraße 45 Punkt wurde im vergangenen Jahr aufwendig renoviert und umgestaltet. Der Markt bietet ein großes Angebot aus den Bereichen Garten, Tier, Haus, Bekleidung, Freizeit und Reitsport. Zudem ist der Markt barrierefrei zu erreichen und es kann auch barrierefrei eingekauft werden.
Eine weitere Schließung ist für den Raiffeisenmarkt am Standort Großenmeer, Raiffeisenstraße 20, vorgesehen. Die Selbstbedienungs-Tankstelle bleibt zwar noch bestehen aber der Einzelhandel schließt am 15. Oktober. Zu diesem Zeitpunkt geht auch der Marktleiter Jürgen Ahlers in Rente. Ein Mitarbeiter bleibt noch im Büro, um weiterhin für die Diesel- und Heizöl-Logistik zuständig zu sein. (Text: Kerstin Seeland)