Der Industrieumsatz im Oldenburger Land ist in den ersten neun Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,3 Prozent auf 21,1 Milliarden Euro gesunken. Das Exportgeschäft nahm um 5,5 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro ab. Die Exportquote, der Anteil des Auslandsumsatzes zum Gesamtumsatz, sank leicht auf 29,7 Prozent (Vorjahreszeitraum 30,1 Prozent). Niedersachsenweit fiel der Industrieumsatz um 3,1 Prozent. Das berichtet die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer (IHK) auf Grundlage von Zahlen des Statistischen Landesamts Niedersachsen.
„Die Industrieunternehmen haben wie andere Branchen mit vielen Erschwernissen zu kämpfen“, erläutert Björn Schaeper, IHK-Geschäftsführer für Wirtschaftspolitik. Gründe seien eine im internationalen Vergleich viel zu hohe Kostenstruktur, eine schwache In- und Auslandsnachfrage sowie viele bürokratische Hemmnisse, die ein Vorankommen erschweren.
„Eigentlich müsste viel mehr Geld in die Hand genommen werden, um den Transformationsprozess schnell und optimal zu bewältigen, um dann zukünftig vorne mitspielen zu können“, sagt Schaeper. Es werde aber angesichts ungünstiger wirtschaftlicher Erwartungen zu wenig investiert.
Im Oldenburger Lang melden nur zwei Landkreise eine positive Entwicklung: Der Landkreis Friesland mit einem Plus von 6,2, der Landkreis Ammerland mit 2,1 Prozent. Die Stadt Oldenburg hat zumindest ein geringes Umsatzminus von 0,6 Prozent zu verzeichnen. Den höchsten Umsatzrückgang gab es in Wilhelmshaven (-14,4 Prozent), gefolgt von den Landkreisen Cloppenburg (-9,0 Prozent) und Oldenburg (-6,5 Prozent). In Delmenhorst fiel der Industrieumsatz um 3,6 Prozent und in den Landkreisen Vechta und Wesermarsch jeweils um 3,2 Prozent. Die Zahl der Industriebeschäftigen nahm um 1,4 Prozent auf 79.816 zu.